REVIEW

UNTOTEN „Zeitmaschine“ (Gothic)

UNTOTEN

„Zeitmaschine“
(Gothic)

Wertung: Geht so

VÖ: 01.11.2013

Label: von Grafenwald

Webseite: www.vongrafenwald.de/untoten/

Es vergeht ja kein Jahr in dem Greta Csatlós und David A. Line oder auch UNTOTEN kein neues Album veröffentlichen. So ist es jedenfalls seit der Veröffentlichung des ersten Werkes im Jahre 1996. Thematisch sehr wandelbar ging es um Vampire, Hexen, Zombies und anderen Dingen in der Welt der Dunkelheit.

„Zeitmaschine“ ist der Titel des neusten Albums, welches satte 17 neue Songs enthält. Der Sound ist unverkennbar UNTOTEN, seichter Gothic mit vielen klassischen und rockigen Elementen und dem oft variantenreichen Gesang von Sängerin Greta. Thematisch bewegen wir uns auch dieses Mal irgendwo zwischen schöner düsterer Stimmung und ziemlich kitschigem deutschen Liedgut.

Der Opener „Alles was ich weiss“ ist ein ganz typischer UNTOTEN Song, recht einfache aber doch wuchtige Rythmen, Gretas eher sprechender Gesang und dann im Refrain sehr Chanson oder Hymnen ähnlich konstruiert. Der Song ist mit einer ordentlichen Portion textlicher und instrumentaler Melancholie versehen, man könnte das aber auch als fast Schlager tauglich bezeichnen.

In der Spielzeit von knapp einer Stunde versorgt man alle bisher von den UNTOTEN gekannten Stile. Allerdings habe ich inzwischen so ein bisschen das Gefühl, dass man die Songs irgendwie zwanghaft in das alte musikalische Konzept zwängt. So richtig düster kommt die Musik dabei nicht rüber, auch wenn man es erreichen möchte. Aber vielleicht liegt das auch an meinem persönlichen Empfinden. Man nehme aber mal den Song „Weltschmerz“, früher wäre dieses Stück ein garantierter „Herzzerreißer“ geworden. Heute ist daraus ein sehr unstrukturierter und ungleich fließender Song geworden, bei dem selbst der Gesang nicht wirklich sonderlich berührt. Das was man besingt und das was transportiert wird, sind leider zwei Welten.

Sehr gut gelungen ist „Willkommen in der Ewigkeit“, denn vor allem der Refrain hat eine sehr dichte Stimmung und textlich ist dieser Stopp im Jahre 1933 in der Zeitgeschichte ebenfalls mit einem passenden dunklen Schatten versehen.

Der Grat ist schmal bei balladesken Titeln wie „Wo sind all die Träume hin“. Schon schön, aber auch sehr schnulzig. So ist es nicht so einfach dieses Album in Summe zu bewerten. Einige gute Momente aber auch einige zu seichte. Irgendwie ist bei mir scheinbar der einst hell leuchtende Funke für die Musik von den UNTOTEN etwas erloschen. (michi)