REVIEW

TIMEMAGE „Black Invocation“ (Power Metal)

TIMEMAGE

„Black Invocation“
(Power Metal)

Wertung: geht so

: 2012

Label: Eigenproduktion

Webseite: www.timemage.de

„Stell dir das Riffing von GRAVE DIGGER vor, das Shouting von KREATOR, progressive Einschübe der Marke AYREON und PORCUPINE TREE, symphonische Keyboards, die an den Black Metal der 90er, aber auch an THERION erinnern!“

Das soll die Selbstbeschreibung sein. OK, ich stell′s mir vor. *vorstell*

Klingt geil, aber was hat das mit TIMEMAGE zu tun? Keine Ahnung. Wenn Mille und Herr Boltendahl das lesen, schicken sie bestimmt mal den Reaper vorbei und dann isses time to raise the flag of hate. Aber die beiden kommen garantiert zu spät, den vor ihnen fahren die Herren Wilson und Lucassen im Möbelwagen, in dem sie ihr Equipment haben, um den drei Jungs mal zu zeigen, was man damit wirklich machen kann. Wenig Hoffnung allerdings habe ich, wenn zuerst die Black Metal Horden mit Corpsepaint, Axt und magischen Ritualen in die Hütte stürmen, denn dann ist′s zappenduster.

Ein schlechtes Gewissen habe ich jetzt aber schon, denn „wir wollen nur Musik machen, uns musikalisch ausleben und nichts verkaufen [sic]. Alles was wir uns wünschen, ist gehört zu werden. Dazu brauchen wir euch, die Presse, denn ohne Label, Vertrieb und Marketing haben wir nur euch.“

Na, sorry. Die Herangehensweise der Band ist hochgradig lobenswert und absolut nachvollziehbar. Wäre die CD nicht zu zerfahren, der stilistische Mix zu undurchsichtig und die schrecklichen Keyboards zu sehr Nintendo und der Gesang auf Dauer ziemlich anstrengend, wäre das sicherlich auch kein Problem. Man will spielen, auf was man selber Bock hat und das ist gut so, aber es wird bei solchen stilistischen Reitereien selten jemanden geben, der auf genau die gleiche Mischung Bock hat.

Auch wenn Anspruch und Realität eher parallel verlaufen und sich wohl nicht treffen werden, kann ich der Band den Wunsch einfach nicht abschlagen: Leute, hört mal rein. (chris)