REVIEW

THE HOLLOW CIRCLE „Celebrating All The Love And Beauty“ (Goth Rock)

THE HOLLOW CIRCLE

„Celebrating All The Love And Beauty“
(Goth Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 11/2013

Label: Eigenproduktion

Webseite: Bandcamp / Homepage

Die Startphase der italienischen Band begann vor ca. 5 Jahren, nach dem 2010er Debüt kam es ein Jahr später zur endgültigen Zusammensetzung. Nun, als Quartett formiert kam es im November zur VÖ des Zweitwerks der traditionellen Goth Rocker.

Der Opener „Rosemary’s on Fire“ ist ein treibender Goth Rock Song, der sich in seiner nostalgischen Breite an Bands wie Rose of Avalanche ausrichtet. Melodisch, mit schleppenden Drums (unterschwellig mit Marsch Rhythmik), dezenten 70er Einfluß (Keys verströmen ein wenig Doors Orgel) und dunklen Stimmbänder. Hinzu kommen leicht verträumte Saiten, welche hier und dort mit leichten elektronischen Einsprengseln begleitet werden. Ein Konglomerat aus verschiedensten Einflüssen, aus verschiedensten Epochen werden hier zu einem eigenständigen Sound zusammengefügt. „Freedom“ ist sehr dunkel arrangiert, durch die Bassläufe gibt es dezente Erinnerungen an Joy Division. Hinzu kommt eine elektronische Komponente, welche den Song unterkühlt ummantelt. Das treibend-rockige „Revenge“ ist verspielt inszeniert, die Dunkelheit schleicht auf einer rauen See heran. Ein temporeiches Intermezzo, dessen instrumentaler Part im Mittelteil ein wenig zu lang gerät. Die Stimmbänder können hier, in den schnelleren Momenten, durchaus qualitativ herausragen und verführerisch die Melancholie zum Bade anregen.

Zunächst etwas verstörend wirkt „shine“ mit seinem elektronischen Untergrund und Progrock Elementen im Mittelteil. Während sich der Vierer hier von seiner experimentellen, leicht ausufernden Seite zeigt, wird es mit dem melancholischen „wild flowers in the morning“ wieder etwas Introvertierter. Ein dunkler Sound untermalt die sonoren Stimmbänder, während sich die Melodie in tiefes Schwarz kleidet und in ruhiger und gefühlvoller Weise dahingleitet. Ein wundervoller Song, der jedem Schwarzromantiker berühren sollte.

Wer das Debütalbum besitzt, dem wird der ein oder andere Song bekannt vorkommen. Neben neuen Songs gibt es hier komplette (in ganzer Bandstärke) Neuinterpretationen vom Debüt. Insgesamt erinnert die Musik an späte Dreadful Shadows, während die Grundsubstanz im britischen Goth Rock der 80er liegt. Der Gesang von Sänger The Fly ist sehr gefühlvoll und kommt mit einer sonoren Wärme daher. Ein gelungenes Werk zwischen Nostalgie und Moderne, zwischen Tradition und Eigenständigkeit. (andreas)