REVIEW

THE BLEAK ASSEMBLY „Strangers Among Strangers“ (Post Punk/80er Wave)

THE BLEAK ASSEMBLY

„Strangers Among Strangers“
(Post Punk/80er Wave)

Wertung: Gut

VÖ: 23.06.2023

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook / Bandcamp

Kimberly Kornmeier, Sängerin der amerikanischen Band BOW EVER DOWN, und Michael Smith, Mitglied von FICTION 8, einer Band, die in den frühen 90er Jahren entstand und ebenfalls in den Vereinigten Staaten beheimatet ist, veröffentlichen gemeinsam die 6-Track-EP „Strangers Among Strangers“, die das Debüt des neuen Darkwave-Duos THE BLEAK ASSEMBLY offiziell macht.

Ihre Musik ist beeinflusst von verschiedenen 80er Größen, wie The Cure (Saiten) und Depeche Mode (Arrangement). Nach dem postpunkigen Opener „A night like this“ (Nein, kein Cure-Cover), der perfekt die Ball zwischen gradlinigen, latent vertrackten Soundkreationen wandelt, folgt das, musikalisch vom Synth-Wave der 80er beeinflusste „Alibi“, welches eine feine Synth-Struktur offenbart, auf der sich die Stimme von Kimberly sanft und gefühlvoll, aber mit der nötigen Kraft betten kann. Der Song hat ein wenig Kraftprobleme, welche sich aber im enthemmten Uptempo marginalisieren.

Das schleppende „Ready to die“ ist ruhig inszeniert. Der Hauch der Elegie umweht den leicht morbiden Text, während sich die Musik der Melancholie hingibt und verführerisch des Hörers Ohr beglückt. „Remains“ klingt dann wieder schwungvoller, wobei die hingebungsvollen Saiten voller cureskem Charme die herrlich unaufdringlichen Stimmbandakrobatiken begleiten. Höhepunkt für mich ist das Schlussepos „Masked“. Zum einen haut die Band hier noch mal alles raus, zum anderen glänzt Kimberly mit einer perfekten Begleitung des von einer Bass-Gitarre getriebenen Stückes. Dezent schleicht die harmonisierende Ruhe über das Feld der düsteren Eleganz.

Fazit: Die Amerikaner machen hier einen guten Job, lassen die Größen der 80er einfließen, ohne je ins billige Kopieren zu verfallen. Die Dunkelheit ist markantes Merkmal der Musik und der Texte. Der Gesang von Kimberly ist irgendwie eine Mischung aus Blondie und Pat Benatar, dabei gelingt es ihr, den Gesang fast beiläufig erotisch erklingen zu lassen. Im Kontext zum Inhalt der Texte hat die Stimme etwas von der Kirsche auf der Torte. (andreas)