REVIEW

THE BEAUTY OF GEMINA „Minor Sun-Live in Zürich“ (Wave)

THE BEAUTY OF GEMINA

„Minor Sun-Live in Zürich“
(Wave)

Wertung: Gut

VÖ: 17.03.2017

Label: TBOG Music

Webseite: Homepage / Facebook / Wikipedia

Der Exportschlager der schwarzen Seelen aus der Schweiz feierte im letzten Jahr seinen 10-jährigen Geburtstag mit einer Jubiläumstournee. Für die DVD-Aufnahme war das X-Tra in Zürich ein würdiger Ort und so liefert man der immer größer werdenden Fan Gemeinde ein einzigartiges audiovisuelles Erlebnis fürs heimische Wohnzimmer.

Verspielt, nebulös und märchenhaft der Beginn, der den gezeichneten Pfau als Inbegriff der Schönheit visuell vor Augen führt, während klassische Dramatik die Band beim Betreten der Bühne unterstützt. Langsam setzen die Gitarren ein und „bitter sweet good-bye“ eröffnet einen phantastischen Reigen.

Der Vergleich mit einem Schweizer Uhrwerk ist nicht von Auge und Ohr zu weisen, versteht es die Band doch, das Auditorium zu fesseln und gleichwohl eine perfekt abgestimmte Performance auf die Bühne zu zaubern. Klar verständlicher Gesang, das Heraushören der einzelnen Instrumente (inkl. dem Cello) und auch das klangliche Gesamtkonstrukt ist ebenso in sich stimmig, wie die Auswahl der Songs, auch wenn das Hauptaugenmerk natürlich auf die aktuelle VÖ „Minor sun“ (9 Songs) gerichtet ist. Insgesamt gibt es ein verführerisches Sammelsurium aus druckvollen Stücken und tief in Melancholie badenden Balladen, wie das wunderschöne „A Thousand Lakes“. Vom 2014er Album ist „Darkness“. Wunderschön inszeniert, wobei Michael hier höchstselbst das Keyboard spielt bzw. streichelt und mit betörenden Gesang dem Auditorium eine gefühlvolle Geschichte erzählt. Mit „Suicide Landscape“ ist auch ein Song des Debüts dabei. Hier glänzt neben Michaels Gesang auch die Verschmelzung von Cello und Industrial Passagen. „Dark Rain“ oder „Crossroads“ besitzen hingegen einen latenten Folk Charakter.

Mit „Close To The Fire“ und „Down On The Lane“ (beides von der „Minor sun“) wird das Live-Werk schließlich beendet. Meines Wissens gab es noch eine dritte Zugabe mit „Last night home“ vom „Iscariot Blues“ Album. Dieser Hörgenuss bleibt dann wohl nur den Anwesenden vorbehalten.

Fazit: Ein wunderschön gefilmter Meilenstein einer großartigen Band. Hier stimmt alles und zuletzt begeistert die dunkle Stimme von Seele, welche sich auch Live von einer Gefühls geschwängerten Eleganz offenbart. Die Abwechslung zwischen Nahaufnahmen und typischen Konzertgefilme ist gelungen. Die Übergänge sind samtweich inszeniert, was dem Gesamtkonstrukt eine innewohnende Ruhe verleiht, während im Endeffekt im Publikum die Post abgeht. Einziger Kritikpunkt ist, dass zwischen den Songs die Konversation mit dem Publikum raus geschnitten wurde. Als Bonusmaterial gibt es ein 12-minütiges „Behind the scenes“. (andreas)

Songs:
01. End
02. Bitter Sweet Good-bye
03. Haddon Hall
04. Another Death
05. Kings Men Come
06. Hunters
07. Darkness
08. Suicide Landscape
09. Kingdoms Of Cancer
10. Crossroads
11. Wonders
12. A Thousand Lakes
13. Rumours
14. Seven-Day Wonder
15. Dark Rain
16. Endless Time To See
17. Waiting In The Forest
18. All Those Days
19. This Time
20. The Lonesome Death Of A Goth DJ
21. Close To The Fire
22. Down On The Lane