REVIEW

SULPHUR AEON „Gateway to the Antisphere“ (Death Metal)

SULPHUR AEON

„Gateway to the Antisphere“
(Death Metal)

Wertung: gut

: 10.04.2015

Label: Ván Records & Imperium Productions

Webseite: Facebook

Nachdem unser Hendrik kürzlich das Debüt „Swallowed by the Ocean′s Tide“ besprochen hat, darf ich nun beim Nachfolger ran und anfangs war das keine einfache Aufgabe. Der massive Sound brettert mir beim ersten Hören komplett die Ohren zu und irgendwie werde ich nicht warm mit dem Album, weil diese Wall of Sound anfangs jeden Weg versperrt. Der Sound wr ja auch beim Erstling etwas hinderlich, aber die Band steht nicht umsonst mit Cthulu im Bunde und wer sich bemüht und die Gunst Cthulus durch Beharrlichkeit gewinnt, wird belohnt.

Urplötzlich öffnen sich die Tore zur Antisphäre und die Musik und Atmosphäre saugt dich ein. Unter der obersten Schicht findet man noch einige weitere Schichten voller Musik, Ideen und Atmosphäre. Somit ist der erste Eindruck, ein eindimensionales Ballerwerk vor sich zu haben, völliger Schrott, denn mit Geduld, Kopfhörern und Muße erschließen sich nach mehrmaligen Hören die Welten; es tauchen Gitarrenmelodien auf, das ganze Chaos ergibt auf beeindruckende Weise einen Sinn und die Breaks und verschiedenen Parts können nun nicht mehr ohne einander. Der Punkt, an dem man die Melodien zum Beispiel wahrnimmt scheint niemals Zeitpunkt zu sein, in dem sie entstehen, denn hört man sich die Songs nochmal an, merkt man, dass die Melodien schon lange unter der Oberfläche leben, bevor sie die letzte Schicht durchbrechen. Besonders beeindruckt mich die deutsche Band, wenn sie die Geschwindigkeit drosselt und dem Sound dadurch eine neue Dimension verleiht, aber auch die schnellen Parts gewinnen dadurch an Reiz.

Auch wenn man einen Zugang finden kann: dieses Album ist so massiv, so mächtig, dass es Ruhe erfordert, so ähnlich wie die Musik von NECROS CHRISTOS, mit denen und CHAPEL OF DESEASE man die aktuelle Speerspitze der deutschen Death Metal-Bewegung darstellt.

Das Cover schreit förmlich nach der Vinylversion und bei Ván Records kann man sich für 60 Cent das Poster mit dem Covermotiv dazubestellen.

Es verbietet sich bei diesem Album Anspieltipps zu nennen, denn Werke wie dieses funktionieren nur als großes Ganzes, aber Fans von MORBID ANGEL und NECROS CHRISTOS sollten zuschlagen. (chris)