SOULS OF AMBIENCE
„A 1000 Tears“
(Psychedelic Rock/Prog Folk Roc)
Wertung: Gut+
VÖ: 04.10.2024
Label: Wormholedeath Records
Der 70er Jahre Prog-Rock-Keyboarder GREG SNEDDON (LP ‚Mind Stroll‘ auf Mushroom Records) hat sich mit dem international bekannten britischen New Wave Metal-Bassisten KEVIN KERSHAW (‚Valhalla‘, ‚Ztormtrooper‘), dem Gitarristen MAREK TABORSKY (‚Powerslave‘, ‚Fifteen Minutes of Peace‘, ‚The Small Victories‘) und dem Schlagzeuger CHRIS GEORGE (‚Chariot Arcana‘) zusammengetan, um SOULS OF AMBIENCE zu gründen. Entstanden ist eine Mischung aus Gothic, Progressive, Acid und Psychedelic Rock, Folk mit einer Prise Blues, die aus einem klassischen englischen Hintergrund stammt. Ihr Debütalbum „A 1000 Tears“ hat ein eindringliches Keyboard-Repertoire mit einer ergänzenden Lead-Gitarre, die von einem starken Bass-Rhythmus unterstützt wird.
Opener und Titelsong „A Thousand Tears “ glänzt mit einem ausladenden Arrangement. Galante Soundstrukturen und der verträumte, helle Gesang, der in Phasen ein wenig an Feargel Sharkey erinnert, sorgen für einen stimmungsvollen Beginn. Der Track vermischt persönliche Selbstbetrachtung mit kraftvollen Themen wie Gerechtigkeit und Transformation.
„Never drops“ beginnt schleppend düster, bevor der erzählerische Gesang und die Weite der Gitarre einen folkigen Touch integrieren, der sich wohlig in die Gehörgänge schleicht. Es folgt das schwungvolle, mit experimentell verführerischen Keys versehene „Summer rain“, welches sich schwungvoll und beschleunigt gibt und überraschend endet, damit ist nicht das Hintergrund-Gewitter gemeint. Dieses Up-Tempo-Stück beherbergt in sich eine latente Spur der Verzweiflung, welche andeutungsweise im Gesang zum tragen kommt. „Fear Time“ wartet mit den typischen Merkmalen des psychedelischen, progressiven Rock auf. Experimentell und auch teils verwirrend. Mit „grey street“ gibt es eine betörende Ballade, die sich mit sanftmütigen Trauerflor entblättert. Wesentlich heftiger geht es im Schlusssong „The Devil At 4pm“, welcher sich schräg und gar ein wenig Western-mäßig dahingibt, zu.
Fazit: Den Australiern gelingt es, ein gelungenes Debüt auf den Altar des Prog Rocks zu legen. Ihre verspielten Klangkosmen sorgen für verschiedene Atmosphären, welche von romantisch-verspielt über verstörend experimentell bis klassisch-rockend reichen. Fans des 70er Prog Rocks und mit Vorlieben für Bands wie Uriah Heep, Deep Purple oder Jethro tull dürften hier eine Heimat findet. Da die verschiedenen Songs mit einer Prise britischen Folks der 90er gewürzt werden, könnten auch Fans der Oyster Band hiermit etwas anfangen. (andreas)