EMPFEHLUNG, REVIEW

SERIE „Dead Set – Reality Bites“ (Zombie Horror)

Originaltitel: Dead Set –  Reality Bites

Herstellungsland: GB 2008

DVD Veröffentlichung: 27.09.2012

Wertung: Empfehlung

Regie: Yann Demange

FSK: ab 18

Darsteller: Jaime Winstone, Andy Nyman, Riz Ahmed

Genre: Zombie Horror

Studio: Anolis Entertainment

 

In der Vergangenheit haben Zombies doch eher im Filmformat ihr Unwesen auf der Leinwand getrieben. Wäre ja auch sinnlos eine Zombieserie zu erschaffen, welche dann aufgrund der TV Zensur um seine wesentlichen Bestandteile, und zwar Blut, Gedärme und ungezügelte Gewalt, gebracht werden würde. Nachdem die Serie „The Walking Dead“ nun sehr erfolgreich seinen Weg ins Fernsehen gefunden hatte, könnte man jetzt denken, dass „Dead Set“ nur eine Nachahmung ist oder jetzt wo der Weg geebnet ist entstanden ist. Aber weit gefehlt denn Regisseur Yann Demange hat dieses Werk bereits 2008 produziert, also einige Zeit vor „The Walking Dead“.

Die Story ist einfach aber absolut genial. Wir befinden uns in England, wo gerade die aktuelle „Big Brother“ Staffel läuft und dabei natürlich die typischen sinnfreien Konfrontationen geschürt werden und die Fans außerhalb ihre „Idole“ an der Mattscheibe verfolgen. Doch mit einem Mal ist alles anders. Es gibt keine Nachrichten mehr von Außerhalb, die Kameras bewegen sich nicht mehr und von Draußen dringen merkwürdige Geräusche ins Haus. Doch womit niemand rechnet…die Welt außerhalb ist wird überlaufen von einer untoten Apokalypse. Als die Produktionshelferin Kelly als Einzige es schafft sich im abgeschotteten Haus zu verbarrikadieren, wird ihr zuerst kein Wort geglaubt. Bis zu dem Moment als ein Zombie ins Haus eindringt…

Die Idee ein Big Brother Haus als den sichersten Platz auf Erden vor den Zombies auszuwählen ist ein genialer Streich der Verantwortlichen die die Serie erschaffen haben. Eigentlich sitzen ja die Zombies normalerweise im Haus und vor den Bildschirmen daheim die dieses Treiben verfolgen. Aber nun haben die Antihelden die Gelegenheit zu echten Helden zu werden, was manchen gelingt, anderen wiederum weniger. Da die Serie insgesamt lediglich knapp 150 Minuten vorzuweisen hat, könnte man nun auf die Idee kommen, dass man auch einen kompletten Film hätte draus machen können. „Dead Set“ als Serie funktioniert aber dahingehend wohl besser als ein Film, da durch die sehr kurzen Episoden (nur 25 Minuten pro Folge) permanent Spannung erhalten bleibt ohne unnötige Randhandlungen, welche ja leider bei „The Walking Dead“ sehr ausgeprägt eingearbeitet wurden. Hier ist immer was los, immer wird jemand gejagt oder optisch sehr anspruchsvoll von den Zombies auseinander genommen. Der Gorefaktor ist vor allem zum Ende hin sehr beachtlich und man kann zweifeln, dass sich Serie unzensiert im deutschen TV platzieren lässt. Vor allem das Handwerkliche Geschick ist hierbei der gut und man erspart sich zum Glück jegliche CGI Effekte.

Entgegen dem Trend, hat diese Produktion noch ein schönes Booklet vorzuweisen, in dem einiges interessantes über Zombie Filme und Serien zu lesen ist, verfasst von Nando Rohmer der ja schon ein bekannter Schreiberling für das Zombie und Horrorgenre ist. Sollte mal positiv erwähnt werden. Interessant sind ebenfalls noch die 60 Minuten Bonusmaterial enthalten, die sich aus entfallenen Szenen, Making of der blutigen Spezialeffekte und jeder Menge Interviews zusammensetzen.