EMPFEHLUNG, REVIEW

SALLOW „I: The Great Work“ (Black Metal)

Cover 4.inddSALLOW

„I: The Great Work“
(Black Metal)

Wertung: Empfehlung

: 16.12.2016

Label: Sick Man Getting Sick Records

Webseite: Facebook

Das ist ganz starker Tobak, den wir hier in die Pfeife gestopft bekommen… SALLOW aus dem Staate New York veröffentlichen eine Trilogie, deren erster Teil aus dem gleichnamigen Demo besteht, welches bereits 2015 erschienen ist. Ich habe aufgrund der spärlichen Informationen keine Ahnung, ob der aktuelle Release in irgendeiner Art und Weise überarbeitet, neuaufgenommen oder sonstwas wurde, aber eigentlich ist es mir persönlich egal, denn „I: The Great Work“ ist ein Hammer-Album! Wenn das wirklich das Original-Demo ist, ist es beinahe schade, dass man fast zwei Jahre brauchte, um sich der breiten Masse zu präsentieren und eigentlich schon mal am Tor zum Olymp klopft.

Das Trio hat vier unglaubliche Songs geschrieben, die einem Black Metaller perfekt reinlaufen sollten. Zwischen rasender Härte und den immer wieder brillanten melodischen Gitarrenparts drosselt man gerne mal das Tempo, um anschließend wieder Akzente zu setzen. Seitdem ich bei „Nocturnal Reprieve“ dezente „Transilvanian Hunger“-Anleihen entdeckt habe, höre ich an allen Ecken und Enden DARKTHRONE heraus und in Sachen Melodie kommen mir auch gerne meine geliebten CROM DUBH in den Sinn, während das Label als Referenz von Bands wie YELLOW EYES und MUTILATION RITES spricht. Die Band ist aufgrund der atmosphärischen Parts verdammt nah an der „Post Black Metal“-Schublade, was ich ja durchaus begrüße.

Es ist einfacher ein Album schriftlich zu kritisieren, als es zu loben und zu lieben und ich kann nur hoffen, dass ihr dem Album ein Ohr leiht, denn auch wenn es an manchen Ecken und Enden vielleicht etwas holprig klingt, macht das den Charme und die Authentizität des Albums aus… noch perfekter wäre pervers. Nehmt nur meinen Lieblingssong: „Der Winter Kalt“ (ok, über den deutschen Titel müssen wir mal reden… nächstes Mal bin ich gerne bei der Übersetzung behilflich!)… ein Monolith aus purer Emotion, Melodie, Härte, dessen 10 Minuten wie im Traum vergehen. Aber auch das erwähnte „Nocturnal Reprieve“ und die beiden anderen Songs „Awaiting Black Flames“ und „Naked in Moonlit Bliss, Drunk on Fire“ sind schlicht und ergreifen… genial. Was besseres fällt mir nicht ein, denn Musik und Attitüde ergänzen sich perfekt; der Sound ist roh und ungehobelt und der Gesang passt in seiner garstigen Art sehr gut. Ja, ich bin verliebt. Und ich weiß, dass sich eines Tages die Vinylversion auf meinem Plattenteller drehen muss, denn dieses Album ist viel zu gut, als dass man es nur als mp3 besitzen sollte.

Ich finde es erfreulich, dass man auch in Amerika in irgendeiner Form deutsche Kultur auf dem Schirm und deswegen den letzten Song „Der Winter Kalt“ genannt hat; ob der Name des Sängers / Gitarristen allerdings geschickt gewählt wurde, überlasse ich mal euch. Auf jeden Fall ist „Kotgott, The Cynic“ der Anwärter auf das Pseudonym des Jahres 2016. (chris)

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