REVIEW

SACHA KORN „Wie lange noch? (Rechts / Links)“ (Neue Deutsche Härte)

SACHA KORN

„Wie lange noch? (Rechts / Links)“
(Neue Deutsche Härte)

Wertung: Geht so

VÖ: 02.11.2011

Label: Nokout Music

Webseite: www.sachakorn.de

SACHA KORN ist Musiker und Labelbesitzer zugleich. Da liegt es natürlich nahe, den eigenen Stoff mit optischen Pauken und Trompeten unter das Volk zu bringen, ohne dass jemand in das Handwerk pfuscht. Der Berliner Musiker hat seine 10 neuen Tracks ganz bewusst nicht als ein einfaches Album sondern als ein Album bestehend aus 2 separaten CDs veröffentlicht. Nur so funktioniert die Geschichte, denn die einzelnen Teile des Albums heißen „Rechts“ und „Links“ und prangern das in Deutschland vorherrschende politische Schubladendenken an.

Musikalisch kann man SACHA KORN zumindest ein bisschen versuchen in eine Schublade zu stecken denn der Begriff Neue Deutsche Härte lässt sich nicht ganz so einfach weg reden. Fangen wir mit dem Album „Rechts“ an welches mit Stücken wie „Treibjagt“ und „Wie Lange Noch“ gleich zu Beginn mächtig auf die Kacke haut. Kräftige und kantige Riffs prägen den RAMMSTEIN ähnlichen Sound und textlich stellt er sich die Frage warum wir uns noch immer in die Rolle des Schuldigen drücken lassen. Das nachdenkliche „Ewige Ruhe“ gefällt mir ganz gut auf dieser Scheibe, weil mir die Songstruktur dieses Stücks sehr gut gefällt. Komischerweise sind die letzen beiden Tracks auf der CD klanglich weit schlechter wie die ersten 3, keine Ahnung warum, auch der Gesang klingt nicht vernünftig abgemischt,…macht daher nur halb so viel Laune,…

…ok dann leg ich nun die zweite Scheibe ein, die den Namen „Links“ trägt. Ich weiß nicht ob es am CD Namen liegt, aber die Scheibe klingt in den ersten sehr krachigen Momenten gleich ein wenig punkiger wie die CD die den Namen „Rechts“ trägt. Kann aber auch täuschen. Wieder bestimmen äußerst brachiale Riffs das Geschehen und der Song „Freiheit“ wird voller Wut herausgebrüllt. „Sehnsucht“ klingt so wie der Titel schon vermuten lässt, zu ziemlich sanften Rockklängen wird ein geheimnisvolles Liebesbekenntnis ausgesprochen, passt alles ganz gut vor allem wenn der Song in einem unerwarteten Soli endet.  Das akustische „Unsere Kraft“ schließt die zweite Scheibe ganz besonders stimmungsgeladen ab, ein Song der kritisch das Geschehen auf den Finanzmärkten besingt.

Insgesamt sind über die beiden CDS hinweg doch viel mehr ruhige Stücke vertreten als harte und brachiale, somit ist dieses Werk des Sacha Korn zumindest zu zwei Drittel einfach nur Deutsch Rock der textlich aufrütteln will.

Mein Fazit fällt aber eher nüchtern aus. Klar optisch fällt das Treiben des SACHA KORN auf jeden Fall auf. Auch verbal legt er ordentlich auf, man sollte allerdings aufpassen, wie man das ganze Rechts/Links Thema für sich selber einordnet. Wichtig ist selber zu denken und nicht das Denken anderen zu überlassen. Aber das Thema Rechts und Links ist brisant und verkauft sich auch sicherlich sehr gut, musikalisch nicht Fisch nicht Fleisch und daher nicht mehr als ein „Geht so“. (michi).