REVIEW

PRESIDENT EVIL „Back from Hell’s Holiday“ (Stoner Rock)

PRESIDENT EVIL

„Back from Hell’s Holiday“
(Stoner Rock)

Wertung: gut

: 08.02.2013

Label: Firefield Records

Webseite: www.presidentevil.de

Der Präsident Böse ist wieder da! Nachdem der Lustdampfer einige Jahre eher in stillen Gewässern vor Anker lag, taucht man nun mit voller Fahrt aus der Weser wieder auf, um die Ozeane dieser Welt zu bereisen. Gott, wie habe ich das Debüt „Trash ’n‘ Roll Asshole Show“ geliebt und auch das Zweitwerk „Hell in a Box“ war ein wunderbares Stück Hochenergie-Rock’n’Roll-Stoner-Geballer.

Aber der Präsident hat sich, wie es sich für reflektierende Humanoiden gehört, weiterentwickelt. Die Songs sind, und da hat man der Erfolgsformel die Treue gehalten, Energie pur. Allerdings fehlt im Vergleich zu den Vorgängern ein wenig das Arschloch-Gen, was meines Erachtens am neuen Sänger Neal McCocker liegt, der eine relativ klare Stimme hat und den Songs damit eine ganz andere Klangfarbe verleiht, wie es z.B. bei Johnny Holze der Fall war. Somit habe ich, pauschal gesprochen, manchmal das Gefühl, dass man dem Stoner Rock der 70er den Vorzug vor dem Rock’n’Roll lässt und auch mal die allseits beliebte Cowbell einsetzt. Sollte man mich kennen, dürfte bekannt sein, dass das für mich kein größeres Problem darstellt. Zusätzlich hat man auch die Stoner-Einflüsse kultiviert und manchmal glaubt man Spuren von KYUSS zu entdecken. Das Können liegt aber darin, dass man alle Inspirationen so verarbeitet, dass man bei jedem Durchlauf etwas anderes entdeckt und das Album ziemlich vielschichtig angelegt ist.

Für das geschmackvolle Cover inklusive der wunderschönen Flagge gebe ich hundert Extrapunkte.

Als alter Fan bin ich sehr zufrieden mit dem neuen Werk und der dezenten Neuausrichtung, falls man davon sprechen kann und lege jedem „Dirty Cage“, „Coffee and Cocaine“, „Black“ (mit ex-ANTHRAX-Lückenbüßer Dan Nelson) oder „Psycho Valley“ und das schweinegeile Outro an Herz! (chris)