REVIEW

OBSCURITY „Skogarmaors“ (Viking/Pagan Metal)

OBSCURITY

„Skogarmaors“
(Viking/Pagan Metal)

Wertung: Stark

VÖ: 27.08.2021

Label: Trollzorn

Webseite: Facebook

Mit “Skogarmaors” veröffentlichen die Bergischen Löwen OBSCURITY ihr neuntes Studioalbum, auf dem sie mit Askar (Gitarre) und Isarn (Schlagwerk) zwei neue Mitstreiter haben. Musikalisch bewegt man sich grundsätzlich in gewohnten Bahnen von Melodic Death, Viking, Pagan oder auch Black Metal. Die passenden Lyrics werden wie gewohnt auf Deutsch in verständlichen Growls vorgetragen und behandeln Themen der nordischen Mythologie sowie auch gesellschaftlich aktuelle Aspekte.

Der Opener „Wodanz Kriger“ hat dann auch gleich alles, was man sich von den Mannen aus dem Bergischen Land wünscht. Ein fetter, kampfstarker Track mit Ohrwurmmelodie, der ebenso wie das dritte Stück, „Ethnogenese“, an einigen Stellen an AMON AMARTH erinnert. Beide Songs gehören zu meinen Favoriten von den 13 Stücken des knapp einstündigen Werkes. Zwischen den beiden Songs kommt mit „Niedertracht“ ein gnadenlose Stampfer daher, der auf mehr Rhythmik setzt. Stück Nummer vier, „Konstantinopel“, fällt dann aus meiner Sicht etwas ab, der zündet bislang nicht. „Geist von Neuenberge“ behandelt eine alte Sage des Bergischen Landes und gefällt mir wieder besser.

Danach gibt es den Titeltrack, der durch seine Atmosphäre zu überzeugen weiß. Das folgende „Glod En Isa“ (Feuer/Glut und Eis) steht sinngemäß für die Gegensätze, die unser Leben begleiten und uns als Menschen ausmachen. Musikalisch geht der Song schnell und unbarmherzig ins Ohr und breitet sich da aus. Mit „Blõt“ folgt wieder ein kleiner Hänger, bevor „Legion“ mich wieder aus der Lethargie holt. Wieder ein mitreißender Midtempo Stampfer, der quasi Marschmusik für die „Legion“ ist.

An 10. Position des Albums blickt die Band mit „Bergische Löwen Pt. 2“ nach 2007 ein weiteres Mal auf die eigene Geschichte zurück und fasst die Entwicklung der letzten Jahre zusammen. Eine Hymne an die Band selbst, die mit einem epischem Zwischenspiel glänzt. Und an dieser Stelle könnte das Album aus meiner Sicht auch enden, denn die letzten drei Stücke inklusive des Bonustracks lassen mich kalt. Der Bonustrack ist auch eher als Experiment gedacht, das ist dann auch völlig okay, hier mal was auszuprobieren. Besonders gut gefallen hat er mir leider nicht.

Nichtsdestotrotz bieten OBSCURITY auf “Skogarmaors” viel starkes Material. Eine kraftvolle Mischung aus Stücken mit Nackenbrecherpotential und Melodieschwelgerei, die wohltuend aus den vielen Veröffentlichungen in diesen Genrebereichen hervorsticht. Wer die Band kennt, wird sich über das neue Material freuen, und neue Fans sind immer willkommen, mit den Bergischen Löwen zu streiten. (eller)