EMPFEHLUNG, REVIEW

NECROS CHRISTOS „Nine Graves“ (Death Metal)

NECROS CHRISTOS

„Nine Graves“
(Death Metal)

Wertung: Empfehlung

: 25.07.2014

Label: Ván Records / Sepulchral Voice Records

Webseite: Homepage, Facebook

Es gab eine Reinigung im Tempel des Okkulten und Mors Dalos Ra hat eine neue Rhythmusgruppe auf den Streitwagen gehievt, daher ist es schon spannend, was den Fan bei der neuen EP erwarten darf.

Neben zwei neuen Songs („Black Bone Crucifix“ und „Nine Graves“) hat die Band zwei alte Klassiker mit einem geheimen Ritual neu zum Leben erweckt („Va Koram Do Rex Satan“ von dem Album „Triune Impurity Rites“ und „Baptized by the black urine of the deceased“ vom gleichnamigen Demo aus dem Jahr 2004). Wie man es von der Band gewohnt ist, laden sie uns auf kleine Verschnaufpausen in ihre „Tempel“ ein und diesmal gibt es vier Ruhestätten dieser Art und einmal öffnen sie uns ein Tor in die persische Welt. Dieses „Gate“ besticht durch eine unglaubliche Schönheit, die im krassen Gegensatz zu den abgrundtief bösen Songs steht.

Wie bereits auf „Doom of the Occult“ sind die „normalen“ Songs so ziemlich das böseste, was man heutzutage hören kann. Die Riffs, der Gesang, die ganze Produktion ist so schwarz, dass es einem durchaus mal eiskalt den Rücken runterlaufen kann. Die Stimmung ist dazu so beklemmend, dass ich immer wieder das Gefühl habe, im Folterkeller eines alten persischen Tempels zu hocken und mit Freuden auf meine Peiniger warte. Die große Stärke von NECROS CHRISTOS liegt darin, dass sie intelligente Songs schreiben und diese so fein arrangieren, dass es immer wieder Stimmungsbögen gibt und es niemals langweilig oder anstrengend wirkt. Der Wechsel zwischen Deat und Doom bzw. deren Verschmelzung in Verbindung mit dem unverwechselbaren Stil der Band ist immer ein Genuss.

Auch die reduzierte Anzahl an Songs kommt dem Genuss zugute, denn während ich mich auf „Doom of the Occult“ manchmal in den 23 Songs verloren habe, ergeben diese 9 Songs eine starke Einheit, die man sich immer wieder anhören will.

Besonders die beiden neuen Songs reihen sich auf Anhieb in die Liste meiner Lieblingssongs ein und können neben „Necromantique Nun“ oder „Descending into the Kingly Tomba“ bestehen.

Der Line up-Wechsel ist geglückt und der Fan darf sich bei diesem heißen Wetter ungestört und glücklich in den kühlen Tempel des NECROS CHRISTOS zurückziehen und die heraufziehende Schwärze genießen. (chris)