MOUNTAIN WITCH
„Burning Village“
(Proto Metal)
Wertung: gut
VÖ: 26.02.2016
Label: This Charming Man Records
Webseite: Facebook
Vintage-Rocker aufgemerkt! MOUNTAIN WITCH schenken uns ihr drittes Album (das erste „Scythe & Dead Horse“ erschien 2010, drei Jahre später folgte „Cold River“) und damit ein wirklich feines Kleinod der gepflegten Musik. Das Beste an dem Album ist, dass man es nicht kategorisieren kann! Natürlich springen einen die BLACK SABBATH-Riffs förmlich ins Gesicht, aber die Band richtet ihren Stil von 1970 aus nicht etwas in die Zukunft, sondern vielmehr frönt man dem Proto-Hard Rock und Proto-Metal, also der Zeit, in der die Genres nicht definiert, die Grenzen fließend und Härte nicht alles waren. Das Trio traut sich, auch mal einen Gang zurückzuschalten und klingt nach BLUE ÖYSTER CULT, verspielt, mystisch und mit packenden Arrangements; dann wieder huldigt man offen BLACK SABBATH, nur um anschließend kauzigem Heavy Metal den Vortritt zu lassen. Dabei klingt man aber so warm und aufgrund der gelungenen Produktion so einheitlich in sich, dass ich permanent neue Eindrücke von den Songs gewinne und viel besser kann man es eigentlich gar nicht machen, oder?! „The dead won’t sleep“ ist in meinen Ohren ein kleiner Hit, den man auf einer Metal-Party unbedingt mal ausprobieren sollte! Ich denke, nach den dritten Durchlauf tanzen sich die Gäste die Füße wund. Wer lieber schwere BLACK SABBATH-Riffs liebt, wird mit „Stone Age Funeral“ und „Forbidden Forest“ glücklich und „At the mountains of madness“ zeigt die Band in ihrer ganzen, epischen Schönheit.
Der gelegentlich durchschimmernde Gruselsound (hört euch nur das Intro an!) und die ansprechende Atmosphäre sind natürlich auch nur weitere Facetten, so wie alle Einflüsse, die man innerhalb der acht Song verarbeitet. Positiv muss auch der Gesang von Schlagzeuger Rene Roggmann erwähnt werden! Seine helle Stimme passt perfekt zu den Songs und klingt niemals aufdringlich, sondern schmeichelt dem Ohr ganz besonders.
Ob man den ganz großen Wurf landen kann, weiß ich nicht, aber dass man ein zeitloses Album jenseits jeglichen Schubladendenkens geschaffen hat, welches überzeugen kann, kann der Band niemand mehr nehmen. (chris)