LDV
„Confessions“
(Old Post Punk)
Wertung: Gut
VÖ: 27.09.2024
Label: Mold Records
Webseite: Facebook / Instagram
Die italienische Formation LDV (La Dolce Vita) existiert seit den den späten 70ern, damals als Schülerband. Laut Recherche und Infos gab es keine Album VÖ. „Confessions“ ist nun das Ergebnis eines zutiefst persönlichen Prozesses; es ist eine Art Anthologie, nicht streng chronologisch, die die verschiedenen Phasen der Bandexistenz nachzeichnet, von den frühen Anfängen bis zur Wiedergründung im Jahr 2012 und nach einer erneut langen Pause, bis zum heutigen Tag. Ihr Sound ist der typisch schmutzige Exzess zwischen Punk und Dark Wave.
Der Titelsong ist ein schräger Moloch, der sich wild in die Gehörgänge schleicht. Ein wenig erinnert es an eine Melange aus Lords of the new Church und Killing Joke. Die geschickten Breaks balancieren mit verwegener Lyrik und küssen eine elektronische Schwere. Das folgende „Times stand still“ ist in sich etwas melodiöser inszeniert und lässt die Leadgesang eine verführerische Tür öffnen. „Shadows“ ist latent verschachtelt und lässt Wut und Aggression einfließen. Dazwischen immer wieder eine harmonische Dunkelheit. Die stimme garniert sich in die Szenerie mit einer leichten Verzweiflung. „Mystery Boy“ beherbergt die Düsternis vieler Bands aus den 80ern, behält sich diese fragmentierte Melodie-Agonie, die sich schleichend durch die Gitarren windet.
Fazit: ein interessantes Werk, welches durchdringend nicht nur die Geschichte der Band nachzeichnet, sondern auch ein wenig in die unterschiedlichen Phasen der dunklen Musik eintaucht. Das Album ist ab sofort auf allen gängigen digitalen Plattformen verfügbar und verspricht eine musikalische Zeitreise, die tief in die Geschichte der Band eintaucht. (andreas)