REVIEW

J.R. BLACKMORE „Voices“ (Hard Rock)

J.R. BLACKMORE

„Voices“
(Hard Rock)

Wertung: Gut

: 21.10.2011

Label: J.R. Blackmore Records

Webseite: www.jrblackmore.com

Wenn jemand J. R. BLACKMORE heißt, kann man anfangs bestenfalls ahnen, dass es sich vielleicht um einen RITCHIE BLACKMORE-Fan handelt, der dem Gitarrengott nacheifert. Aber so leicht ist es nicht, wurde J.R. doch 1964 als Sohn von Margrit und (Achtung!) RITCHIE BLACKMORE geboren. Allen Vererbungslehre-Fanatikern sei gesagt, dass sich Talent ziemlich wahrscheinlich weitervererben lässt. Lustig ist, dass ich diese Info erst nach dem Genuss des Albums herausgefunden habe (man sollte öfter mal auf den Webseiten der Bands rumstöbern) und mir auf manchen Fotos eine Ähnlichkeit zum Vater aufgefallen ist, ich das aber für Zufall gehalten habe.
J.R. schafft es, den ganzen Hard Rock-Kosmos abzuklappern und die feinsten Zutaten mitzubringen. Soll heißen: wer auf Bands wie RAINBOW, DEEP PURPLE, aber auch härtere Bands aus dem Metalbereich steht, die sich an eben jenen Idolen orientieren, kommt hier voll auf seine Kosten. Die Zugabe von klassischen Zitaten („Guardian Angel“)  und Themen (u.a. wird der gute Beethoven im gleichnamigen Song als erster Rock′n′Roller abgefeiert) macht sich sehr gut und erweitert das Spektrum nicht unerheblich, genau wie die mehrfach auftauchenden orientalischen Einflüsse („Voices“).
J.R. wird von einigen Freunden begleitet, die sich das Mikro in die Hand geben und so kommen wir in den Genuss der (durchgehend) guten Gesangsleistungen von Michael Bormann (u.a. JADED HEART), Oliver Hartmann (u.a. AT VANCE, AVANTASIA), Markus Engelstädter, Cathrine Jauer (mein Lieblingstrack „Destructive Mania“, toller Gesang, geile Sologitarre), Dave Esser und Ela.
Die Songs sind sehr abwechslungsreich gestaltet und bieten sehr gutes Hard Rock-Futter für die Süchtigen und auch wenn man sich (selbstverständlich) an den alten Meistern (mal mehr, mal weniger) orientiert, klingt das Album frisch und unverbraucht. Sehr schön, denn sowas hatte man im Hard Rock-Genre in letzter Zeit viel zu wenig, wenngleich der Oberhammer sich nicht unbedingt ausmachen lässt. (chris).