REVIEW

HELLBRINGER „Awakened from the Abyss“ (Black Thrash)

Hellbringer_CoverHELLBRINGER

„Awakened from the Abyss“
(Black Thrash)

Wertung: gut

: 19.08.2016

Label: High Roller Records

Webseite: Facebook

Wenn ihr, genau wie ich, denkt, dass SLAYER von 1983 bis 1985 („Show no mercy“, „Hell awaits“ plus „Haunting the Chapel und „Live Undead“) der ultimative Kult, von 1986 bis 1988 („Reign in Blood“, „South of Heaven“) eine der besten Thrash Band überhaupt waren und 1990 einen komplett zeitlosen Metal-Klassiker („Seasons in the Abyss“) aufgenommen haben und danach bestenfalls noch beliebig waren, solltet ihr unbedingt HELLBRINGERs neues Album „Awakened from the Abyss“ anchecken. Irgendwo zwischen den SLAYER-Jahren 1983 bis 1988 hat die australische Band ihr musikalisches Zuhause gefunden und knüppelt alles in feinster Black Thrash-Manier in Grund und Boden. Das war der erste Eindruck, den ich beim Hören hatte, aber auch andere Bands, die Mitte der Achtziger für einen schwarz-thrashigen Sound bekannt waren, standen sicherlich Pate, wie z.B. SODOM oder DESTRUCTION. Damit habe ich die Zielgruppe eigentlich schon relativ klar umrissen…

Musikalische Innovation ist Anno 2016 eine Utopie und warum soll man nicht der Musik huldigen, mit der man aufgewachsen ist und die einem viel bedeutet? Eben… Also knallt euch das Album rein, mehr 80er Black Thrash geht nicht und wenn man einen schönen SLAYER-Signature-Schrei haben möchte, startet man gleich mit „Realm of the Heretic“ und das Glück ist perfekt, aber es gibt auch genug King / Hannemann-Momente, die den Fans der frühen Jahre überaus beglücken werden, dennoch verbietet es sich, von einem Plagiat zu sprechen, denn das Trio drückt den Songs auch ihren eigenen Stempel aus.

HELLBRINGER spielen extrem tight und die Songs, und das ist das schöne am Black Thrash, sind simpel, straight auf die Nuss und man muss einfach nicht viel nachdenken, sondern einfach nur das musikalische Adrenalin in Form von „Fall of the Cross“, „Realm of the Heretic“ oder „Spectre of Rebirth“ aufnehmen und wirken lassen. Die Produktion schafft den spannenden Spagat zwischen alter Räudigkeit und moderner Transparenz und auch dafür geht von mir der Daumen nach oben. Gutes Ding! (chris)