REVIEW

HAVUKRUUNU „Tavastland“ (Black Metal)

HAVUKRUUNU

„Tavastland“
(Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 28.02.2025

Label: Svart Records

Webseite: Bandcamp / Instagram / Spotify

HAVUKRUUNU, die Nadelholzkrone, veröffentlicht bald ihr viertes Album. Dieses Mal über Svart Records, nachdem die ersten drei bei Naturmacht Productions veröffentlicht wurden. Dieses Mal liegen fünf Jahre zwischen den Alben, was bei mir dazu geführt hat, dass die Band etwas von meinem Radar verschwunden war. Die ersten drei Alben fand ich nämlich auch schon wirklich interessant.
Beim aktuellen handelt es sich um ein Konzeptalbum. Tavastland ist eine Provinz im Süden Finnlands und über die acht Songs in über 50 Minuten, wird die Geschichte der Rebellion dieser Gegend gegen die katholische Kirche im Jahre 1237 erzählt und wie die Bewohner den Papst nackt in den Frost geschickt haben, damit er erfriert.
Musikalisch bleiben sich die Finnen  treu, was mir allerdings sofort aufgefallen ist, war die Anpassung im Sound. Die Drums klingen fetter und wuchtiger, weil sie sehr viel klarer aufgenommen wurden. Auch die Sologitarren wurden ähnlich „aufpoliert“. Mir allerdings nimmt das einiges an Atmosphäre, welche ich vor allem beim 2017er Album „Kelle Surut Soi“ sehr gemocht habe. Ansonsten bekommt man von „Tavastland“ genau das, was von einem Album von HAVUKRUUNU erwartet. Recht breit angelegten paganen Black Metal. Ich höre hier akustische Gitarren, Keyboards oder gar echte Streicher, bzw. Blasinstrumente, natürlich mehrstimmigen Gesang, der teilweise choral wirkt, was vor allem im Song „Kuoleman Oma“ gut zur Geltung kommt. Bei „Kun Veri Sekoittuu Lumeen“ kommen gar elektronische Elemente dazu, die gut unterstreichen. Der erste und letzte Track haben ein Intro mit Sprachsample. Da mein finnisch nicht vorhanden ist, klingt es für mich wie eine schöne Lesung. Außerdem gibt es einige Naturaufnahmen zu hören. Die Alben von HAVUKRUUNU laden dazu ein, sich in ihnen zu verlieren, wenn man sich bewusst darauf einlässt, haben aber den Vorteil auch als Hintergrundbemalung zu funktionieren. Ich mag die Truppe wirklich gerne, muss nur auch in der Stimmung sein und mich darauf einlassen können. „Tavastland“ rundet das bisherige Gesamtwerk aber gut ab. (hendrik)