REVIEW

FILM „Prowl“ (Horror)

Originaltitel: Prowl

Herstellungsland: Bulgarien, Großbritannien, USA

Erscheinungsjahr: 2010

Wertung: Gut

Regie: Patrik Syversen

Darsteller: Ruta Gedmintas, Joshua Bowman, Courtney Hope, Perdita Weeks, Jamie Blackley, Oliver Hawes

FSK: ab 18 Jahren

Genre: Horror

Geschichte von einer Freundesclique, die nachdem sie von einem Trucker per Anhalter mitgenommen wurden und in einer verlassenen Fabrikhalle landen, in denen monströse Menschenfresser Jagd auf sie machen.

Gleich zu Anfang fällt auf, dass dieser simple Plot in einer sehr stilsicheren Bildsprache inszeniert wird. Die Optik des Films ist wirklich gut gelungen. Auch die Figurenzeichnung ist ausreichend gut genug, auch wenn sie einiges an Klischees abspult. Jedoch ist einem der zusammengewürfelte Haufen nie scheißegal und im weiteren Verlauf der Handlung verhalten sie sich auch nicht wie die letzten Deppen, sondern agieren erfreulich entschlossen und setzten sich nachvollziehbar gegen ihre Angreifer zur Wehr. Umso erstaunlicher und überraschender ist dann jedoch, wie konsequent, gnadenlos und zielstrebig die Truppe, trotz ihres durchaus cleveren bzw. wehrhaften Verhaltens dezimiert wird, so dass sich der Zuschauer bald nur noch an die Versen von zwei potentiellen Opfern heften kann. Und da es sich bei den Verbliebenen Hauptfiguren um zwei weibliche Protagonistinnen handelt kann man nur froh sein, dass das Drehbuch aus ihnen keine dauerkreischenden Nervenbündel macht, sondern sie als zwar verängstigte aber auch toughe und überlebenswillige Kämpferinnen zeichnet. Dabei gehen die schauspielerischen Leistung der beiden Protagonistinnen völlig in Ordnung.

Weniger originell sieht es jedoch bei den Filmmonstern aus: die wieselflinken, Kapuzenpulli tragenden, mit keiligen Reißzahnmäulern versehenen Vampire/ Menschenfresser scheinen direkt aus „30 Days of Night“ entliehen zu sein. Hier könnte man fast von einer dreisten 1:1 Kopie sprechen. Allerdings bietet das Drehbuch genug Spannung und Tempo, um dieses Manko zu überspielen.

Die Auseinandersetzungen mit den Kreaturen geraten dann auch sehr temporeich und hektisch, leider mit, für meinen Geschmack, etwas zu viel Kameragewackel, aber immerhin mit der nötigen Portion Härte. Zwar artet das Gezeigte nie in ein wirkliches Schlachtfest aus, aber auch der Gorefreund dürfte mit dem gebotenen zufrieden sein.

Abgerundet wird der durch und durch positive Gesamteindruck dann noch mit einem Story- Twist, der einige fragwürdige Szenen im vorherigen Geschehen logisch erscheinen lässt. Insgesamt ist „Prowl“ also eine wirklich Runde Sache. (sebastian)