REVIEW

FILM „Black Metal – The Music Of Satan“ (Dokumentation)

Titel: Black Metal – The Music Of Satan

Originaltitel:  Black Metal – The Music Of Satan

Herstellungsland: USA

DVD Veröffentlichung: 3.12.2010

Wertung: Geht so

FSK: TBC

Genre: Dokumentation

Studio: Cargo Records Germany

 

 

Bill Zebub, der selbsternannte “King of the B-Movies” hat mit „Black Metal – The Music Of Satan” eine Dokumentation über Black Metal gedreht, die anders sein sollte. Sie sollte auf jeden Fall ohne den Mord an Euronymous auskommen. Das hat sie geschafft! Allerdings ist sie auch komplett ohne Varg Vikernes ausgekommen, was ich seltsam finde, da er maßgeblich am Black Metal beteiligt ist, zumindest an der 2.Welle! Wahrscheinlich hat er aber einfach kein Interview geben wollen, nachdem er das Prinzip des Filmes erklärt bekommen hat. Aber von vorne:

Bill Zebub ist überzeugter Independent Artist, das sieht man der Doku auch schon direkt im Vorspann an. Bill Zebub scheint zumindest leicht angetrunken die Einleitung selber zu sprechen. Das Ganze liegt jedoch eher auf dem Level einer Comedyshow. Und es wird auch gleich erklärt, dass in den Interviews mit einzelnen Bandmitgliedern immer der Bandname eingeblendet wird, da man sich die bekloppten Synonyme eh nicht merken könne.

Wirklich interessant an dieser Dokumentation ist ein Interview von Götz Kühnemund vom Rock Hard mit Gaahl von GORGOROTH, indem er ihn auf sein Outing anspricht und ihm Fragen bezüglich der Akzeptanz im Black Metal dazu stellt. Weiter positiv sind mir folgende Sachen auffgefallen: Attila von MAYHEM erzählt von seinem ersten Corpsepaint, als er noch bei Tormentor war. Dann gibt es Diskussionen über „schlechten“ bzw. „guten“ Sound im Black Metal. B.War von MARDUK bestätigt, dass die Band zum Inner Circle des BM gehörte, verweigert aber natürlich jede weitere Antwort bezüglich des Inner Circle. Und im Bonus der DVD gibt es noch ein Interview von Götz Kühnemund mit Fenriz von DARKTHRONE in dessen Wohnung, wobei beide sichtlich betrunken sind.

Das war es leider auch schon mit den positiven Seiten der Doku, Bild- Soundqualität lassen teilweise stark zu Wünschen übrig. Zudem werden Bands oder einzelne Mitglieder offensichtlich verarscht. TYR von den Faröer Inseln werden gefragt, was sie denn mit Ägypten zu tun haben, da Pharao im englischen stark wie der Inselname klingt. Eigentlich ganz schön unwitzig. Auch werden sie stumpf gefragt, wer denn der Nazi in der Band sei, aufgrund ihrer Runen im Bandlogo. Selbst VOIVOD werden gefragt, welcher denn der Nazisong auf dem neuen Album sei. Ich verstehe eine Menge Spaß, auch schwarzen Humor, aber hier kommt der Humor nicht bei mir an. Einmal musste ich jedoch sehr lachen. Im Interview mit King Diamond steht dieser erbost mit den Worten „That´s enough“ auf und entfernt sich ein paar Schritte von der Interviewpartnerin, um sich dann aber lächelnd seine Zigaretten zu nehmen und das Interview fort zu führen. Sehr verdutzte Gesichter sind zu sehen. Vor allem als er von einer Listening Session in seinem angeblich spukenden Haus erzählt, wo ein Bier im Glas über dem Tisch schwebte! Ein lang eingespielter Song von MERCYFUL FATE, in guter Ton-, aber umso schlechterer Bildqualität, von vielen verschiedenen Konzerten, dagegen zieht sich mit gefühlten 10 Minuten Spielzeit einfach viel zu sehr in die Länge. Da ging es wohl eher darum, die Laufzeit hochzuschrauben, die mit fast 2 Std. doch recht beachtlich ausgefallen ist. Wie erwähnt aber lange Videosequenzen aufweist, die nicht wichtig für den Inhalt der Doku sind.

Diese Doku ist definitiv absolute Geschmackssache. Man kann es sich ansehen, da Einzelheiten interessant sind, aber Geld würde ich für diese Doku auf keinen Fall ausgeben! (hendrik)