REVIEW

FILM „Audrey Rose – Das Mädchen aus dem Jenseits“ (Okkult Horror)

Originaltitel: Audrey Rose

Herstellungsland: USA 1977

DVD Veröffentlichung: 11.01.2013

Wertung: Geht so

Regie: Robert Wise

FSK: ab 16

Darsteller: Marsha Mason, Anthony Hopkins, Susan Swift

Genre: Okkult Horror

Studio:  MGM, 20th Century FOX

 

Produktinfo:

Bill und Janet Templeton wünschen sich nichts mehr als ein ruhiges und friedliches Leben mit ihrer 11-jährigen Tochter Ivy (Marsha Mason). Aber ihre Träume verwandeln sich in Alpträume, als Ivy immer öfter von entsetzlichen „Erinnerungen“ an niemals geschehene Ereignisse gequält wird… und ein unheimlicher Fremder Anthony Hopkins) auftaucht, der sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Er behauptet, Ivy sei die Wiedergeburt seiner Tochter Audrey, die bei einem Autounfall starb. In ihrer verzweifelten Suche nach Hilfe willigen die Eltern in eine Hypnose ihrer Tochter ein, aber damit fängt der Horror erst richtig an: Mächte aus dem Jenseits versuchen das Einzige zu zerstören, was Bill und Janet jemals geliebt haben…

Haarsträubender und außergewöhnlich intelligenter Horrorthriller von Schock-Spezialist Robert Wise („Bis das Blut gefriert“, „Der Exorzist“). Sir Anthony Hopkins (Oscar als bester Schauspieler in „Das Schweigen der Lämmer“) als unheimlicher Stalker, der eine Familie in Panik und Schrecken versetzt.

„Audrey Rose“ ist ein typischer 70er Jahre Horrorthriller, der sich den damals sehr viel diskutierten  Dingen wie Wiedergeburt, Hypnose bzw. Besessenheit widmet. Dabei ist die ausschweifende und langsame Erzählweise sehr auffällig, aus heutiger Sicht fast langatmig, da man inzwischen fast nur noch Effekt- und Actionorgien geboten bekommt. Es wird zwar sehr gekonnt eine zunehmend bedrohliche Situation erzeugt die aus einer schönen Familienidylle ein grausames Drama werden lässt, aber ein bisschen mehr Energie hätte den Film gut getan, weil Spannung meistens nicht wirklich gegeben ist. Die hier eingebaute Diskussion über Reinkarnation zieht sich für meinen Geschmack ein wenig zu sehr und nimmt dem Film leider viel von seiner eh dünn gesäten düsteren Aura.

Sehr gut gefallen mir der noch recht junge Anthony Hopkins, der schon hier seine unverkennbare Klasse zeigt, aber auch die junge Susan Swift macht ihre Sache als geplagte Seele ausgesprochen überzeugend, auch wenn hier wiedereinmal in der deutschen Synchro die Kinderstimme total nervig ist.

Es gibt eine Szene, in der Janet Templeton zu dramatischer Pianomusik ihre entlaufene Tochter durch verregnete triste Straßen verfolgt, hier fühle ich mich irgendwie sehr stark an den Film „Silent Hill“ erinnert…

Ein Film, der sich in die damals vorherrschende Okkulthorror Welle einreiht. Leider schafft es „Audrey Rose“ nicht im Ansatz an „Der Exorzist“, „Das Omen“ oder „Rosemaries Baby“ heranzukommen. Das scheint wohl auch das Publikum so gesehen zu haben, denn gegenüber den genannten Vergleichen ist „Audrey Rose“ heutzutage ja eher unbekannt. Wer allerdings eine nette Erweiterung seiner Okkultfilmsammlung braucht kann sich gern auf diesen Film einlassen. Ich schau mir aber nun lieber mal wieder den „Exorzisten“ an,…hab ich grade drauf Lust bekommen. (michi)