REVIEW

EISREGEN „Leblos“ (Dark/Death Metal)

EISREGEN

„Leblos“
(Dark/Death Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 19.06.2020

Label: Massacre Records

Webseite: Facebook

Von wegen leblos… EISREGEN klingen auch im 25. Jahr ihres Bestehens auf dem neuen, dem 14. Studioalbum sehr lebendig und zeigen sich wieder mal von ihrer starken Seite. Nachdem EISREGEN in 2017 ein Album mit “Verbeugung vor dem wilden italienischen Kino der 70er und frühen 80er Jahre” veröffentlichten, haben sie danach mit „Fegefeuer“ (2018) wieder in die bekannte Richtung eingeschlagen und erzählen uns auch auf dem neuen Werk morbide Geschichten. Die beiden Bandköpfe M. Roth (alle Vocals/Lyrics) und Yantit (Drums/Gitarren/Komposition) haben das Album in Yantits HcN-Studio aufgenommen und in der Klangschmiede E vom langjährigen Kumpan
und Tontechniker Markus Stock, der auch wieder die Bassparts und Leadgitarren übernommen hat, abmischen und mastern lassen.

EISREGEN entführen den Hörer mit neuen schaurigen Geschichten in ihre ganz eigene Welt voll blutiger bis psychopatischer Geschichten (mit Augenzwinkern). Der ruhige Opener „Ruhet sanft“ und das nachfolgende „Pechschwarz“ lassen bei mir als EISREGEN Fan gleich zu Beginn keine Wünsche offen. Bei den 10 Songs vom Hautpalbum ist es wie immer, mal gefällt die Musik besser, mal ist der Text einfach so interessant, dass man ein schwächeres Songwriting in Kauf nimmt. Dennoch kann ich neben den beiden Eröffnungsstücken vor allem noch „1000 Jahre Nacht“, „Atme Asche“ und „Mutter schneidet“ empfehlen.

Wenn ihr euch das Album zulegen wollt, empfehle ich eine Version mit der Bonus-CD „Die Räudigen Rennsteigrebellen“. Hier wechseln EISREGEN das Thema, es geht rein ums Saufen, packen es aber gekonnt in ihren Musikstil. Absolutes Highlight ist „Zeit zu saufen“, dessen Melodie und Textähnlichkeit manchem Fan noch von dem alten Track „Zeit zu spielen“ bekannt vorkommen dürfte. Da hat man sich gekonnt selber mit viel Humor gecovert („Ich traf dich in der Kneipe – Und sprach dich an – Dein schiefes Lächeln – Hat es mir gleich angetan …“).

Fazit: EISREGEN bedienen ihre Fans auch nach 25 Jahren immer noch mit richtig guter Kost. „Leblos“ kann zwar „Marschmusik“ nicht toppen, das beste ER Album der letzten Jahre aus meiner Sicht, dennoch findet man hier wieder richtig viel gutes Material für Hirn und Ohr. (eller)