REVIEW

DUBIOZA KOLEKTIV „Wild Wild East“ (Dance Rock)

DUBIOZA KOLEKTIV

„Wild Wild East“
(Dance Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 16.09.2011

Label: Koolarrow

Webseite: http://dubioza.org

DUBIOZA KOLEKTIV ist eine siebenköpfige Band aus Bosnien, die seit 2003 in wechselnden Besetzungen mit „Wild Wild East“ das sechste Album veröffentlicht hat. DK spielen einen Mix aus Hip-Hop, Reggae, Dub, Rock und bosnischer Folklore. In ihren Texten setzt sich die Band mit den sozialen Zuständen ihres Heimatlandes auseinander. Laut Label koolarrow (Billy Gould, Ex-Faith No More-Bassist) liegt der Unterschied zu ähnlichen Bands in den persönlichen Geschichten der Bandmitglieder, die ihre Jugend im Krieg verbringen mussten und durch diese Prägung Musik ernst nehmen.

Man braucht schon ein paar Durchläufe, um sich als Metal-/Rockmusikfan auf die Musik einlassen zu können. Konzentriert man sich auf die Lyrics, wird man der vom Label beschriebenen Ernsthaftigkeit gewahr und versteht den wohldosierten Folkloreeinschlag, als eine Art Vergangenheitsbewältigung und kritische Gegenwartsanalyse.

Die Platte besteht aus elf abwechslungsreichen, gut produzierten Songs. Meine Highlights sind zum einen „Eurosong“. Inhaltlich gibt die Band hier eine kritische Stellungnahme ab, was das Verhältnis EU mit dem Heimatland anbelangt. Das geschieht gekonnt musikalisch arrangiert, wie ein typischer Eurovision Song, nur eben das es nicht um plakative Balzrituale geht. „Celebrate the riot“ ist für all die ein Leckerbissen, die mal wieder einen neuen Humppasong brauchen, der einem die Wartezeit bis zu einem neuen ELÄKELAISET-Album versüßt. In „Balkan Funk“ wurde sich an FATBOY SLIMS „Rockafeller Skank“ bedient. Dadurch bekommt auch dieser Song einen ELÄKELÄISET-Charakter, da man geneigt ist, herumzuraten und anschließend durch die Gegend zu hüpfen.

DUBIOZA KOLEKTIVs „Wild Wild East“ ist für denjenigen etwas, der Spaß an den oben genannten Genres hat und sich von saxophonunterstützer Folklore nicht abschrecken lässt. (kathi).