DREAD SOVEREIGN
„All Hell’s Martyrs“
(Doom Metal)
Wertung: Empfehlung
VÖ: 21.03.2014
Label: Ván Records
Webseite: Facebook
Kurz nach der grandiosen EP und der absoluten genialen Show in Hamburg legen Nemtheanga (v, b), Dubh Sol (d) und Bones (g) als DREAD SOVEREIGN-Kollektiv ihren ersten Longplayer vor.
Getragen von der Euphorie der EP und des Gigs ist die Vorfreude gewaltig und es gibt auch keinen Grund zu klagen: der Sound der Band ist sehr oldschoolig und fett. Wenn beim Opener (nach dem Intro „Drink the Wine“) „Thirteen Clergy to the Flames“ der Bass losbrummt, ist alles geil. Der Song liegt in einer anderen Version, als noch auf der EP vor, killt aber gleich mal alle Ungläubigen im Handumdrehen und auch die beiden anderen bekannten Songs „Pray to the Devil in Man“ und „We wield the Spear of Longinus“ sind über jeden Zweifel erhaben und wurden neu aufgenommen.
„The Devil’s Venom“, „The Great Beast speaks“ und das genannte „Drink the Wine“ sind eingeschobene Zwischenstücke, die die Atmosphäre des Album entscheidend mitbestimmen und durch den Keyboardeinsatz , aber die wahrhaftige Stärke entfaltet die Band, wenn sie den Hammer of Doom schwingt und mit kauzigem 80’er Charme würzt. „Cthulu Opiate Haze“ (10’39“) und „Scourging Iron“ (7’11“) bereiten uns auf das große Finale vor: die von mir bei dem Konzert empfundene Katharsis wird auch von der Band bestätigt, wenn sie „Cathars to their Doom“ (8’58“) auf die Menschheit loslassen: feinster Epic Doom mit Melodie, grandiosen Refrains und tonnenweise Schwärze… ich liebe den Song! Aber manchmal hebt man sich das Beste für den Schluss auf. Und das Beste heißt hier „Live through Martyrs – Transmission from the Devil Star“ (13’19“)! Nach einen herrlich doomigen Beginn, der ST. VITUS zur Ehre gereicht, packt noch ein ein Epic-Pfund in Sachen Vocals und Keyboards obendrauf, nur um zum Ende hin in space-rockigen Gefilden davonzureiten, was dann ungefähr so klingt, als würden ST. VITUS, HAWKWIND und GROBSCHNITT dem Teufel ein musikalisches Krautopfer in die Pfeife stopfen… selten habe ich eine so feine Mixtur aus Doom und Spacerock hören dürfen und allein diese Viertelstunde verdient unsere Höchstnote! Der Titel ist von nun an Pflichtprogramm für alle Doomer mit Weltraumaffinität. Ich glaube, dass hätten SELIM LEMOUCHI AND HIS ENEMIES oder THE DEVIL’S BLOOD (R.I.P Selim) nicht besser hinbekommen.
Alan Averill, charismatische Lichtgestalt, und seine Mannen haben wirklich ein großartiges Album abgeliefert, welches unbedingt gehört werden muss! (chris)