EMPFEHLUNG, REVIEW

DIE KAMMER „Solace in Insane“ (Kammermusik)

die-kammerDIE KAMMER

„Solace in Insane“
(Kammermusik)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 05.02.2016

Label: Delicius Releases

Webseite: Homepage / Facebook 

Der dritte Werk der Kammermusiker um Marcus Testory (Ex-CHAMBER) und Matthias Ambré (Ex-ASP) glänzt mit einer enormen Bandbreite, welche den Bogen von norddeutscher Folklore zum heimeligen Gitarren-Wave schlägt. Erneut konnten reichlich Gastmusiker in die Kammer der Harmonie eingeladen werden.

Der Opener „Solace in Intensity“ glänzt innerhalb seiner über 7 minutigen Spielzeit mit perfektem Songaufbau, wobei im Spieluhr Intro, die deutsche Stimme von Lisa Simpson in das Werk einführt. Hernach regiert eine Melange aus dunklem Varieté , verführerischen Gesang und chonsonesker Dunkelheit, inklusive ein wenig Lalala Geschunkel am Ende. „The drunk welshman“ beginnt dezent mit Akustikgitarre und wehmütigen Gesang, im weiterer Verlauf überrascht die Tuba den Hörer und melodisch balanciert man zwischen Tragik und leichtfüßig. Die folkloristische Kammeretappe verläuft von Norddeutsch bis ins Süddeutsche, wobei man bei Letzterer teilweise an Haindling erinnert. Mit „The galant enticer’s Tango“, geht es, wie der Titel schon suggeriert, in die südamerikanische Ecke.

Für „Gingerbread Heart“ hat man sich mit Erich André Steiner einen Drehorgelspieler eingeladen, wodurch der Eindruck eines historischen Jahrmarktstheater entsteht. Erzählt wird die Geschichte einer Kirmesbekanntschaft, doch die Romantik bleibt außen vor, denn das Lebkuchenherz hat einen Riss.

Fazit: Qualitativ so gelungen wie das Debüt und wesentlich variantenreicher als das Zweitwerk. Die Tuba mit ihrer bedrohlichen Darbietung ist ein gelungenes Neuelement. Ansonsten besticht der Gesang und dieses in die Kammer eingesperrte Orchester mit seinem Freiheitsdrang. (andreas)