EMPFEHLUNG, REVIEW

DIABOLICAL IMPERIUM „The Sacred Lie“ (Death Metal)

DIABOLICAL IMPERIUM

„The Sacred Lie“
(Death Metal)

Wertung: Empfehlung

: 07/2014

Label: Ván Records / Deathscent Records / Obscure Domain

Webseite: Facebook

Als im September 2013 das Album „The Sacred Lie“ von DIABOLICAL IMPERIUM ursprünglich veröffentlicht wurde, gab es Lob und Hohn. Der Hohn zielte einzig und allein auf das Cover ab, welches wirklich ziemlich unschön war. Dieses (einzige) Manko an der Veröffentlichung hat man nun mit der Vinylauflage eliminiert: Coverkünstler Axel Hermann hat alles gegeben und ein adäquates Cover gezeichnet, welches die Musik herrlich unterstreicht: böse und gefährlich.

Die Musik ist so simpel, wie schön: oldschool Death Metal der amerikanischen Schule. MORBID ANGEL, MALEVOLENT CREATION, DEICIDE und MONSTROSITY… Wem bei diesen Bandnamen das Messer juckt, darf ungesehen diesen Longplayer bestellen! Das Trio ballert sich so selbstbewusst durch die Abgründe des Death Metals, dass ich mich vor Wonne nicht halten kann. Nix mit diesem Schwedentod-Gedöns, sondern 100% Alte Schule. Die Soli stechen dabei wirklich heraus und man genießt diese melodischen Ausflüge inmitten des Todesbleis. Großartig klingt der akustische Beginn bei „Eternal Atmosphere“… haben Thrash und Death Metal-Bands in den Endachtziger/Frühneunzigern viel mehr mit akustischen Gitarren gearbeitet oder fühlt sich das retrospektiv nur so an?! Egal, ich liebe diese brutalen Songs, die stimmige Akustikparts einweben…

Eingeleitet wird das Album mit dreizehn Glockenschlägen und sofort reitet der Gehörnte durch deine Stube und Sänger Simone Milizia setzt bei „Fiction of Religion“ umgehend Akzente im beinahe catchy Refrain, im besten US-Death-Sinne, natürlich. Geiler Start, der gnadenlos mit „Infernum Dominor“ fortgesetzt wird. Starke Gitarrenläufe über einem ordentlichen Pfund Groove und Doublebass. „The Sacred Lie“ bremst dann kurzzeitig etwas runter und präsentiert sich als Blaupause für den Death Metal, wie er sein sollte: abwechslungsreich, verspielt, mit fiesen Riffs und packenden Soli. Hut ab. Das bereits erwähnte „Eternal Atmosphere“ krönt die A-Seite dann noch mit einer herrlichen, beinahe doomigen Atmosphäre und schön ist der Fan vollkommen befriedigt.

Aber auch die gesamte B-Seite ist ein einziges Highlight: „Rites of Blood“ grüßt Richtung MORBID ANGEL, „Seals of Blasphemy“ überzeugt mit großartigen Vocals und „Reconquering the Throne of Triumph“ ist abwechslungsreiches Endzeitkopfkino und „Gateway of Revelation“ weckt in mir die Hoffnung, dass Bands, die auch abseits des Hauptbetätigungsfeldes etwas zu sagen haben, von möglichst vielen Menschen gehört werden.

Besonders zu erwähnen ist die Tatsache, dass die vorliegende Vinylvariante eine unheilige Kollaboration zwischen Obscure Domain, Deathscent Records und Ván Records ist. Das Vinyl ist 180g schwer und kommt mit einem bedruckten Innersleeve inklusive der Texte.

Ich fühle mich durch diese Scheibe in die Zeit Anfang der Neunziger zurückgebeamt, als der die USA noch die Death Metal-Hochburg waren und ich die (damals neuen) Alben verschlungen habe. DIABOLICAL IMPERIUM machen aus ihrer Liebe zu dieser Art von Musik keinen Hehl und was gibt es besseres, als das zu tun, was man liebt?! Meine Hochachtung. (chris)