REVIEW

CRIMSON CHRYSALIS „Crimson Passion Cry“ (Female Symphonic Rock)

CRIMSON CHRYSALIS

„Crimson Passion Cry“
(Female Symphonic Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 02/2013

Label: Sting Music (South Africa) / Ravenheart Music

Webseite: Homepage / Facebook

Das Duo CRIMSON CHRYSALIS kommt aus Südafrika und besteht aus der Zusammenarbeit von Sängerin und Musikerin Renê van den Berg und der Lyrikerin Esther Slabert.

Das Zweiergespann inszeniert zusammen mit Ruan du Preez – Gitarre; Rossouw Coetzee – Bass, und Steven Bosman – Drums, Percussion einen bombastisch arrangierten, symphonischen Rocksound, der sich in der Schnittmenge zwischen Klassikern wie Meat Loaf oder modernen Versionen a la Within Temptation bewegt. Die dramatische Ausrichtung der einzelnen Songs und das Gesamtbild des Klangkosmos könnten auch in Richtung Tragik Musical gehen oder durch das Einfließen von orchestralen Strukturen in Verbindungen mit traditionellem Rock als Rock Oper bezeichnet werden.

Gleich der Opener „Angels and Demons“ ist ein von epischer Breite getragener Song voller orchestraler Instrumentiereng. Weibliche und männliche Vocals legen sich mit verführerischer Wärme und die treibenden Soundkreationen. Sängerin Rene erinnert mit ihrem Timbre, auch den leicht angedunkelten Gesang an Pat Benatar. Wesentlich getragener wird das tragische „Deo Volente“ inszeniert. Hier wird die Atmosphäre von einem romantischen Klangspektrum dargeboten. Wo eben noch Bombast war, agieren die Streicharrangements hier mit gefühlvollen Träne zwischen den Saiten. Der Gesang bekommt einen noch leidenschaftlicheren Ton, der sich der Traurigkeit nur dezent entziehen kann. „Moth around a Flame“ handelt von Sehnsucht und dem ihrer nicht entkommen. Passend zur Thematik ist musikalische Untermalung hier dezent und von einer bittersüßen Melodie beherrscht.

„Blood Diamond“ besitzt in seiner schwermütigen Eleganz eine Facetten des Ethereal Waves und Rene gelingt es den traurigen Text perfekt vorzutragen. Hier geht es um Krieg und Tod und das am Ende die hinterlassenen Frauen und Kindern besonders darunter zu leiden. Leider eine Thematik, die in Afrika immer aktuell ist. „Fuck off and Die“ ist wieder flotter und die Saiten spielen sich erfrischend in den Vordergrund. Der Chorus offeriert eine wütende Seite und Rene lässt ihre Stimmbänder mit einem rauen Unterton vibrieren, was ein wenig an Bonnie Tyler erinnert.

Fazit: Die Band balanciert geschickt zwischen bombastischen Arrangements, druckvollen Soundstrukturen und balladesk ruhigen Momenten, deren romantische Facetten sich musikalisch gefühlvoll geben. Die lyrische Seite konterkariert die feingliedrigen Harmonien mit eloquenten Sprachstil und essayistischen Abhandlungen. Auch wenn in den leicht verschachtelten Melodien in Abhängigkeit vom weichen Gesang durchaus mal am Kitsch gekratzt wird und die poppigen Chorusse samt Hooklines all zu eingängig dargeboten werden, bleibt doch im Gesamtergebnis ein anspruchsvolles und in sich geschlossenes Musikepos. (andreas)