REVIEW

COMBICHRIST „This Is Where Death Begins“ (Industrial)

Combichrist - This Is Where Death Begins (2500 x 2500)COMBICHRIST

„This Is Where Death Begins “
(Industrial)

Wertung: Geht so

VÖ: 03.06.2016

Label: Out Of Line Music

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COMBICHRIST sind seit ihrem Bestehen ein permanenter fester Bestandteil meiner regelmäßigen musikalischen Dosis. Dabei konnte man sich immer auf eines verlassen trotz aller stilistischen Veränderungen. Es gibt immer mächtig auf die Fresse. Einst rein elektronischer Industrial wurde folglich mehr und mehr die Gitarre präsent. Veränderung macht jeder durch und sei natürlich auch jedem Musiker erlaubt, ob das jedem Fan gefällt ist eine andere Frage. „This Is Where Death Begins “ geht diesen beschriebenen Weg nun wieder etwas weiter, die Folge ist ein Hardcore Industrial-Metal Brett das schnell Vergleiche zu MINISTRY, NINE INCH NAILS; MANSON oder FEAR FACTORY zulässt. Diese Tatsache wird wohl so manchem Liebhaber elektronischer Klänge sehr schmerzlich „zurück in die Vergangenheit“ Wünschen durch den Kopf gehen lassen. Also wer auf eine Rückkehr zu „Everybody Hates You“ erhofft hat, der kann seine Träume gleich mal schnell beiseite schieben. Irgendwie muss ich ja eingestehen das ich auch zu dieser Fraktion gehöre und in der Tat viele Anläufe gebraucht habe um mich dem Album zu öffnen.

Wir bekommen auf dem Album über 15 Stücke hinweg zumeist massive und brachiale Gitarrenwände und mega brutale Trommelorgien zu hören, die dem wütenden Gesang des Herren LaPlegua in nichts nachstehen. Die elektronischen Elemente sind leider zu einer Randnotiz verkümmert, was mich sehr traurig stimmt. Mir fällt es leider sehr schwer zwischen den Stücken eindeutig zu differenzieren und für mich markante Merker zu setzen.

Das für mich beste Stück ist „Destroy Everything“, eine ordentliche Portion Wut und Aggression im Gesang, geile Breaks und technische Raffinessen machen dieses Stück zum wirklichen Hammer. Auch das finale Stück „Homeward“ ist durch seine langsame ruhige erste Phase mit der späteren Steigerung der Intensität sehr gelungen.

Eines ist klar, das Album ist gut. Doch ist es so gut, genauso zum Dauerbrenner zu werden wie es einst regelmäßig bei COMBICHRIST der Fall war? Ich bin mir persönlich sicher, dass ich die Frage mit einem klaren Nein beantworten kann. Es gab über Jahre hinweg irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal welches mit dem Namen COMBICHRIST verbunden war. Mit dieser jetzt praktizierten Art Musik zu machen ist dieses verloren und man grenzt doch in einen Bereich der Austauschbarkeit. Ich bin letztlich enttäuscht und traurig. So leid es mir tut dies so sagen zu müssen….

Produziert wurde das ganze von Oumi Kapila (Filter) und natürlich Andy LaPlegua selber, mit Gast-Vocals von Chris Motionless (Motionless In White) und Ariel Levitan (MXMS) und von Vlado Meller (u.a. Red Hot Chili Peppers, Slipknot) gemastert.

Das Album erscheint auch als Deluxe 2CD mit der Bonus live Disc „History Of Madness: Old School And Rarities Live At Complex, LA“ (mit einer ausgesuchten Auswahl an alten Industrial-Klassikern) und als farbiges Doppel-Vinyl inklusive Album-CD, im Klappcover.

Außerdem erscheint das Album als streng limitierte Fan-Edition im edlen A5-Digipak, welche, neben beiden CDs der Deluxe-Edition, noch den kompletten Mitschnitt der infernalen Combichrist-Show auf dem Summer Breeze Festival 2015 (das erste, offizielle live-Release der Band) auf CD und DVD als exklusive Beigabe enthält. (michi)