EMPFEHLUNG, REVIEW

CAVALERA CONSPIRACY „Bestial Devastation“ (Thrash Metal)

CAVALERA CONSPIRACY

„Bestial Devastation“
(Thrash Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 14.07.2023

Label: Nuclear Blast Records

Webseite: Homepage / Instagram / Spotify

Ich erinnere mich daran, dass ich mir mit ca. 14 Jahren auf unserer Kirmes eine (goldene) CD kaufte, auf der „Bestial Devastation“ und „Morbid Visions“ zusammen untergebracht waren. Habe ich am nächsten gegen Panteras „Far Beyond Driven“ getauscht, da ich als junger Metalhead so gar nichts mit diesem Sound anfangen konnte. Hatte ich bis da doch nur die „Chaos A.D.“ von Sepultura gehört und mit den ´80er Underground Sachen, egal welcher Richtung quasi keine Kontakt gehabt. Man war das ein Gerumpel. Heute hätte ich die CD gerne wieder. (Falls jemand die abzugeben hat, gerne über meine E-Mail-Adresse hier melden!)
Als ich von der geplanten Neuaufnahme gehört habe, war ich nicht so skeptisch wie eigentlich bei solchen Angelegenheiten. Bis auf Dimmus „Puritanical Euphoric Misanthropia“ und Cradles „Cruelty And The Beast“ waren bisher alle Neuaufnahmen alter Scheiben überflüssig und Zeitverschwendung sich diese anzuhören.
Das erste was bei der Neuauflage auffällt, ist das Cover. Dasselbe Bild, aber mit den aktuellen Möglichkeiten neu in Szene gesetzt. Macht auf jeden Fall viel mehr her. Und der alte Schriftzug war auch nicht grad der Hammer. Der Schriftzug ist der, der damals „Morbid Visions“ und „Schizophrenia“ zierte, nur das auf den diesjährigen Releases CAVALERA auf der Platte prangt.
Der Sound ist im Gegensatz zum Original, was ja nur Gerumpel war, der Oberhammer. Ja, ich höre die Leute von „früher“ schon nörgeln.
Ich bin hingegen begeistert. Die Möglichkeiten der aktuellen Technik und damit so einen räudigen Oldschoolsound zu brezeln freut mich tierisch. Der Sound ist so brutal und klingt so sehr nach dem alten Feuer, dass es eine wahre Freude ist. Spieltechnisch hat Igor mit den fast 40 Jahren mehr Erfahrung natürlich ordentlich drauf gelegt, was die Songs umso brutaler macht. Und die Geschwindigkeit ist ja genau mein Ding. Max klingt wirklich gut, auch wenn man ihm die fast 40 Jahre sehr gut „anhören“ kann. Der alte Hall ist sowohl auf den Gesang, wie auch die Drums gelegt worden. Fantastisch! Ehrlich gesagt würde ich mir so eine Scheibe heute von Sepultura oder auch Soulfly wünschen.
Produziert wurde die Scheibe von den Cavaleras selbst. Und sie sind auch als einzige Musiker angegeben. Wenn ich Max allerdings heute so auf einer Bühne, frage ich mich, ob er die Soli wirklich selbst eingespielt hat. Bei Encyclopdeia Metallum ist er nämlich nur mit „Guitars (rhythm)“ angegeben. Ich konnte aber nirgendwo herausfinden, ob zusätzlich Musiker hier vertreten sind. Ein Rizzo hätte es auf jeden Fall hinbekommen. Wie auch immer, drauf gesch….
[Nachtrag: Die Lead Gitarre wurde von Daniel Gonzales eingespielt, der unter anderem bei Gruesome und Possessed (ja, DIE Possessed) die Gitarre fidelt]
Klingt einfach mega wütend alles und bringt mich bei dem x-ten Durchgang von „Antichrist“ beim Schreiben noch fast zum Ausrasten.
Mit „Sexta Feira 13“ ist sogar noch ein neuer Track vertreten, der perfekt ins Bild passt.
Ich liebe das Teil. ´Nuff said! (hendrik)