REVIEW

CARONTE „Codex Babalon“ (Stoner / Doom / Psychedelic)

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„Codex Babalon“
(Stoner / Doom / Psychedelic)

Wertung: gut

: 04.05.2016

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

CARONTE melden sich erstmals nach dem grandiosen „Church of Shamanic Goetia“ mit einer neuen EP zurück, auf der wir drei Stücke bestaunen dürfen, die allerdings auf eine Spielzeit von 28 Minuten kommen.

Erneut hat die Band viel zu bieten: zum einen ist es der eindringliche Gesang von Dorian Bones, der immer noch irgendwo zwischen Morrisey, Danzig und Caputo und pendelt dennoch einzigartig ist. An dieser Einzigartigkeit werden sich auch selbstverständlich die Geister scheiden, denn nichts und niemand polarisiert bei einer Band so, wie der Sänger. Ich liebe seinen Gesang und man spürt, dass er seine Songs lebt und das macht einen Großteil der Faszination aus. Die Melodien bei diesen drei Songs sind absolut authentisch, niemals zu schmierig, und lockern die dichte Atmosphäre auf.

Zum anderen ist die Musik, die doomig und mit viel Stoner Elementen und einer Prise Psychedelia ein wahrliches Ritual feiert. Die Band geizt auch nicht mit feinen Kleinigkeiten, wie Chören, die den Songs den rituellen Charakter verleiht. Die Musik ist so unglaublich schwer und fett produziert, und die langen Songs so packend komponiert, dass ich aufgrund der Kompaktheit und atmosphärischen Dichte diese EP dem Vorgänger vorziehe.

Egal ob „Invocation to Paimon“, „Elixir Rubeus“ oder „Rites of High Theurgy“… die Songs sind grandios, aber ich muss feststellen, dass es eine der wenigen Bands, die mir aus der Konserve etwas besser gefallen, als auf der Bühne, denn live gehen so viele Feinheiten verloren, die ich an ihrem Sound so liebe.

Da auch diese EP bei Ván Records erscheint, ist es unnötig zu erwähnen, dass die CD hervorragend aussieht: dicker roter Karton, goldener Prägedruck, Booklet. (chris)

P.S. Da es noch kein Video auf YouTube gibt, schaut euch einfach die Coverversion von JEFFERSON AIRPLANEs „Somebody to love“ an… ist aber nix für zartbesaitete Gemüter.