REVIEW

CAFÉ DE L’ENFER „Marchant à quatre pattes au-devant de la rédemption“ (Neoklassic)

CAFÉ DE L’ENFER

„Marchant à quatre pattes au-devant de la rédemption“
(Neoklassic)

Wertung: Gut

VÖ: 14.06.2011

Label: Steinklang Records

Webseite: www.steinklang-records.at

CAFÉ DE L’ENFER ist eine Neofolk / Neoklassic Band, die sich heute in Österreich niedergelassen hat. Die Einflüsse liegen im französischen Untergrund des frühen 20 Jahrhunderts.  Die Musik spiegelt die Pre- Industrialisation und die Dekadenz dieser Zeit wieder.  Unter dem Namen der Band findet man auch einige sehr interessante zeitgenössische Dokumente über eine aus heutiger Sicht äußerst interessante Lokation im Herzen von Paris, in der Absinth und H.P. Lovecraft grundlegende Themen waren.

Nun aber zur Musik. Generell erst einmal vergleichbar mit der Musik von Bands wie DERNIÉRE VOLONTÉ oder ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO, aber auf jeden Fall mehr Neoklassic und weniger Folk. Rhythmische Trommelwirbel, klassische symphonische Instrumente, die mal sanfte und mal bombastische Momente erzeugen. Der französische Gesang vollendet das musikalische Mysterium, welches sicherlich in der richtigen Stimmung konsumiert werden möchte. Auch der martiale Anteil ist natürlich nicht gering, vor allem das Titelstück ist durchzogen von jeder Menge akustischer Zeitdokumente, die begleitet von Chören, Flöten und Trommeln eine enorme greifbare Dichte erzeugen. Das wohl auffälligste Stück ist „L´Automne“, das mich sehr an die Schwere von ELEND oder so manchem frühen MY DYING BRIDE erinnert. Diese zauberhaft traurigen Flöten, dieser dunkle flüsternde Gesang und die dramatisch erscheinenden Chöre sind wirklich beeindruckend.

Tolles, anspruchsvolles Debüt, das sich mit erhobenem Haupt in der Reihe der renommierten Neoklassic Bands reihen kann. (michi).