REVIEW

AIRBAG „The Greatest Show On Earth“ (Atmospheric Progressiv Rock)

AIRBAG

„The Greatest Show On Earth“
(Atmospheric Progressiv Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 04.11.2013

Label: Karisma Records

Webseite: www.airbagsound.com

Die Norweger liefern auf ihrem aktuellen Album gewohnt atmosphärische Soundstrukturen zwischen Pink Floyd und Porcupine Tree. Zunächst denkt man, die Nordländer hätten etwas an Härte zugelegt, gerade bei schneidenden Gitarrenriffs, die sich deutlicher als zuvor in den Vordergrund hieven. Allerdings behält man im Laufe und auch im Gesamtkonstrukt an den schwermütigen, verführerischen Soundtrack Melodien fest. Die Vocals von Asle Tostrup können mit ihren leid-und gefühlvollen warmen Timbre erneut überzeugen. Die ausladenden Instrumental Parts sind in Ruhe gebettete Eruptionen, deren destruktive Ausstrahlung zwischen Verzweiflung und Hingabe pendelt. Da passt der Gesang wie die Faust aufs Auge. Immer wieder gelingt es wunderschöne Harmoniebögen in melodische Traurigkeit zu tragen. Der Pop Appeal ist dabei aber eher dezent gesetzt, so ist der Vergleich mit A-Ha oder Talk Talk im Infoblatt höchst fragwürdig. Es sei denn, man kramt die alten Maxis raus und hört die Extended Version.

Im Zentrum des dritten Werkes steht das dreigliedrige „Surveillance“ mit insgesamt über 20 Minuten Spielzeit. Darin eingebettet vier weitere Stücke, die wie eine Hommage an „wish you where here“ klingen. Die Nordeuropäer warten mit einem breiten Keyboardteppich auf, welcher gleich von drei Bandmitgliedern erzeugt wird. Die Breaks oder Soli von Gitarrist Björn sind eher dezent gesetzt, kommen dann aber doch eruptiv und kernig bis trocken daher, allerdings ohne allzu schnörkelreiches Gefrickel.

Fazit: Airbag bringt gewohnt solide Kost. Typisch für die Norweger ist auch, dass man eher mal zum Weglassen tendiert, als die Songs unnötig pompös aufzublasen. Ein Qualitätsmerkmal war und ist daneben die Sanftheit und Wärme des Gesangs. Als Anspieltipp empfehle ich den Titelsong. (andreas)