EMPFEHLUNG, REVIEW

AESTHETIC PERFECTION „Til Death“ (Electro)

AESTHETIC PERFECTION

„Til Death“
(Electro)

Wertung: Empfehlung

VÖ: 11.02.14

Label: Metropolis Records

Webseite: www.aesthetic-perfection.net/

Daniel Graves, sprich AESTHETIC PERFECTION machen es einem auch wirklich nicht so leicht. Kennengelernt hatte ich dieses Project eher als Aggrotech Combo mit dem 2008er Album „A Violent Emotion“. Inzwischen ist das Tempo etwas mehr gezügelt und immer mehr hat auch der Cleangesang Einzug gehalten. All das ist jetzt keine Kritik, nur muss man vorsichtig sein, was die entsprechende Erwartungshaltung angeht.

Mit „Til Death“ geht Daniel dann aber auch den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Gleich „Happily Ever After“ zeigt als Opener die Fusion aus alten und neuen Eigenschaften, denn diese Albumeröffnung schafft es trotz seines geringen Tempos durch Trommelwirbel und sehr spannende Gesangskünste zu begeistern,…flüsternd, sauber und dann später sehr roh und aggressiv, alle von Daniel bekannten Gesangsstile sind eindrucksvoll in diesen Opener gebannt. „Antibody“ zeigt folgend das man auch tanzbares Material zur Verfügung stellt, auch hier arbeitet man wieder mit den vorher gehörten Gesangsstilen und vor allem sehr überzeugenden instrumentalen Melodien.

Recht poppig erscheint „Lights Out“ und hier ist erstmals auch ein musikalischer Vergleich zu Chris Corners IAMX angebracht. Gesang, Sounds und die harmonischen Melodien hätten durchaus auch aus dessen Hand stammen können.

„Big Bad Wolf“, zu dem es auch ein sehr gut visualisiertes Video gibt, ist ähnlich eingängig, auch weil der weibliche Gesang im Refrain eine entsprechend zusätzliche Komponente aufweisen kann.

Und wieder bin ich bei IAMX angekommen denn „Showtime“ hätte nun wirklich aus der Feder des Briten stammen können. Der langatmige leidende Gesang, die Rhythmik der Elektronik, alles richtig gut aber scheinbar auch mit eindeutiger Beeinflussung.

„The Dark Half“ gab es schon vorab als Single bzw. Video zu sehen und hören. Dieser Song erinnert wohl noch am ehesten an die früheren Tage von AESTHETIC PERFECTION. Endlich mal wieder coole treibende Beats und dieser griffige raue Gesang, der eben den Sound einst ausgemacht hatte. Ich denke dieser Stil wird in Summe schon vermisst werden.

Daniel Graves weiß sich definitiv zu verkaufen, das sieht man auch in den sehr selbstbewusst inszenierten Videoclips. Trotzdem hat man eigentlich noch so einen Geheimtipp-Status inne. Auch wenn man sich über die stilistischen Varianzen streiten kann, ist dieses Album der Fuß in der Tür zum größeren Erfolg. Wird sich zeigen was so noch alles passiert. Gefallen tut mir „Til Death“ definitiv, auch wenn ich mir stellenweise etwas mehr Tempo und Aggressivität gewünscht hätte. (michi)