EMPFEHLUNG, REVIEW

AEON SABLE „Saturn Return“ (Prog / Gothic Rock)

AEON SABLE

„Saturn Return“
(Prog- / Gothic Rock)

Wertung: Empfehlung

VÖ: 22.02.2013

Label: afmusic

Webseite: http://aeonsable.de

Das aus Essen stammende Gothic Rock Duo von AEON SABLE, welches ebenso hinter der Band DEIED steht, konnte das Debütwerk als CD binnen kürzester Zeit mit dem Status „Ausverkauft“ verbuchen. Seitdem ist die Scheibe als kostenfreier Download im Internet zu haben.

Seit Dezember bei i-Tunes, seit Januar bei Amazon MP3 und nun auch seit dem 22.02.13 auf Vinyl ist nun der Nachfolger namens „Saturn Return“ zu haben.

Gleich der Opener „Algorithm Of None“ zeigt den hohen musikalischen Charme der Musik der Essener. Allein das Gitarrenspiel, das den Song eröffnet, ist Gothic Rock in absoluter Quintessenz.  Wenn dann der ausgesprochen eingängige Gesang bei diesem Stück hinzukommt ist man dann vollends Gefangen im düsteren Soundgeflecht von AEON SABLE. Die Kompositionen zeigen sich auf „Saturn Return“ gewohnt komplex und vielschichtig, denn man legt hohen Wert den Songs auch einige musikalische Gefühlswendungen zu verpassen zum Beispiel in Form von gut situierten Gitarrensolos.

Dies führt dann aber auch unweigerlich zu überdurchschnittlich langen Spielzeiten pro Song. So ist das sehr bedächtig beginnende Stück „Praying Mantis“ mit seinen fast 9 Minuten keine Ausnahme und bekommt dank der Länge genügend Spielraum um sich noch in avantgardistisch explodierende Härte zu entwickeln. Keine Ahnung ob es den Schöpfern dieser Klänge gefällt, aber hier erinnere ich mich unweigerlich sehr positiv an die Musik von LES DISCRETS oder auch ALCEST.

„Dancefloor Satellite“ hat dagegen eine weitaus positivere Grundstimmung denn die leichtflüssigen Gitarren schmiegen sich hervorragend und harmonisch an den Gesang. Dieser Song verkörpert das moderne Gothic Rock Genre in Perfektion, basiert auf vielen Einflüssen der großen alten Helden, hat aber dennoch einen großen eigenständigen Widererkennungswert, was leider vielen anderen Vertretern der Szene fehlt.

Sehr gut gefällt auch die Rhythmik und der tolle Gesang in „Fabulous Land“, ein Lied, das irgendwie mit zurückhaltender Schönheit glänzt. Auch „New Breed“ als düstere und später sehr wütende Ballade funktioniert hervorragend und wunderbar kontrastreich. Bei „Dead End“ dominiert ein unglaublich cooler Bassgitarrenrhythmus und das neun minütige Finale „Ritual“ verkörpert nochmal alle zuvor gehörten genialen Tribute in absolut emotionaler Vollendung.

Wieder ein absolut gelungenes Album. Man könnte denken AEON SABLE hätten das Genre erfunden, dabei zaubern sie nur genau das aus dem Hut, was das Genre einst ausgemacht mal hat. Dunkle Musik voller Gefühle, Hingebung und musikalischer Kraft. Absolute Pflicht für jeden Gothic Rock Fan und Liebhaber toller musikalischer Kompositionen. (michi)