AD INFERNA
„Opus 7 : Elevation“
(Electro)
Wertung: Gut
VÖ: 2014
Label: DSM Music
Webseite: www.adinferna.com
Das französische Electro Duo AD INFERNA hat in den letzten Jahren in aller Regelmäßigkeit richtig geile opulente Alben herausgebracht, die sich musikalisch vom sonstigen Sound der Szene abhebten. Letztes Jahr war „Im Mortelle“, nun haben wir 2014 und das Thema heißt „Opus 7 : Elevation“ und dieses wird uns in 14 musikalischen Kapitel näher gebracht.
Bereits im Vorfeld wurde ein Videoclip veröffentlicht zu „NonExistence“, einem klanggewaltigen Song, mit straffen Beats und reißenden Gitarren. Passend hierzu ist das Video bildgewaltig ausgefallen, dunkel, geheimnisvoll, verwegen und doch irgendwie auch erotisch, genau wie die Musik!
Aber bereits das Intro kann mit seinem Schallplattenknistern, geheimnisvollen weiblichen Worten und dunklen Synthies den Hörer in eine passende Stimmung versetzten. „Soumission“ zeigt AD INFERNA folgend von ihrer Club-orientierten Seite. Der Song ist sehr dynamisch und kann durch eine dichte Struktur aus elektronischen Sounds absolut überzeugen. Durch die begleitenden Gitarrensounds wird noch zusätzlich Härte versprüht, welche in einem fast magnetischen Verhältnis zu den tollen elektronischen Melodien stehen. „Sans Elle“ ist auch sehr schnell und mit harten Beats versehen, opulente orchestrale Elemente verdichten die Sounds zusätzlich und der geheimnisvoll flüsternde Gesang vollendet dieses mystisch, fast rituell wirkende Stück.
Immer wieder gibt es instrumentale Stücke zwischen den eigentlichen Tracks. Hierdurch bekommt das Album so ein bisschen das Gefühl von Filmmusik, da diese Titel auch entsprechend aufgebaut sind. Einen besonders treibenden Drive hat „Delivrance“, auch hier werden elektronisch Chöre eingesetzt, die sicherlich aber nicht jedem zusagen werden. Man muss sagen, dass die doch sehr dichten aufgeladenen Stücke fast wie eine Reizüberflutung sind. Manchmal wäre weniger vielleicht mehr gewesen, aber wir sind hier halt nicht im Minimalismus. AD INFERNA stehen für opulenten dichten Electro mit jeder Menge Fremdeinflüsse und genau dieser Erwartungshaltung entsprechen die Jungs zu 100 Prozent.
Als mein Highlight spreche ich mal „Fin De l’Histoire“ aus, tolle Melodie, schön fieser Gesang und tolle Tempo und Emotionswechsel. Auch der weibliche Backgroundgesang ist ergreifend und stimmig in der Musik.
Abschließen muss man attestieren, dass AD INFERNA ihrer Linie treu bleiben. Sie machen es ihren Hörern nicht unbedingt leicht, aber wer möchte schon kurzlebige Musik haben, die man nach wenigen Durchläufen schon langweilig findet. AD INFERNA bieten spannenden Hörgenuss von der ersten bis zur letzten Sekunde! (michi)