REVIEW

ACRIMONIOUS „Sunyata“ (Black Metal)

ACRIMONIOUS

„Sunyata“
(Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 28.11.2012

Label: Agonia Records

Webseite: Facebook

ACRIMONIOUS ist eine wahre Freude für jeden, der Verwirrung mag.
Die Griechen haben einen Schweden mit in der Band und 4/5 dieser Truppe spielen live auch bei der US-Black-Metal-Formation Nightbringer.
Im Infosheet wird „Sunyata“, dass 2. Album der Truppe, als „new-rock influenced and ritual-driven black metal release, wrapped in a classic heavy metal feeling“ bezeichnet.
Wat zum Teufel soll dat denn bitte sein?
Ok, mal ein Blick auf das Cover geworfen.
Eine Mischung aus Krishna-Core und drogenverseuchtem 70er-Jahre Rock schlägt mir entgegen.
Anmachen und hören…
Das Intro schlägt gleich mit guten 4 Minuten voll ins Spielzeitkonto. Depressive Streicher über einem dumpfen Hintergrundgewaber bringen mich jetzt absolut aus dem Konzept.
Passt denn hier gar nichts zusammen?
Aber dann, aber dann, aber dann…
Track Nummer 2, „Lykaria Hecate“ zeigt dann das wahre Gesicht von ACRIMONIOUS, Black Metal, und dazu noch scheißgeil und dreckig! Aber auch hier, schon nach guten 2 Minuten, driftet die Band in rockige Gefilde ab. Aber keine Angst, dass passt hier wie die Faust aufs Auge. Der Sound bleibt weiterhin räudig. Bei Minute 5 kommen wir dann in einen Teil, der in getragene Orgel mündet. Danach überzeugt ein relativ melodisch rockiger Teil, bei dem Sänger seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt.
Trotz der absoluten Auslotung aller Extreme des Black Metal, würde ich diese Scheibe niemals anders denn als Black Metal betiteln. Und zwar der nordischen Sorte. Soundtechnisch ist die Wahl des Necromorbus Studios definitiv als Pluspunkt zu werten. Vergleiche mit Watain bleiben da aber nicht aus, da auch musikalisch hier und dort Übereinstimmungen zu finden sind. Punkten können ACRIMONIOUS hier jedoch bei mir mit ihrem Abwechslungsreichtum. Von Occult Rock bis räudigem Black Metal ist hier alles wie in einem Guss auf ewig konserviert worden. Von der Empfehlung nicht mehr weit weg, kann ich diese jedoch hier noch nicht aussprechen. Dafür ist das Ganze Drumherum doch wirklich nicht nur sehr verwirrend, sondern regelrecht irreführend. Bei dieser geilen Mucke will ich gefälligst auch ein schwarz-weißes Cover und ganz viele umgedrehte Kreuze und Blut und Tierköpfe und den ganzen Scheiß. Nein, im Ernst. Die Prinzipienreiterei der Trve-Sektion gefällt mir selbst nicht, aber bei so einer guten Black Metal Scheibe, sollte sie schon auf den ersten Blick als so eine zu erkennen sein, denke ich. Musikalisch ist das hier alles absolut geil und eine echte Bereicherung für die Szene!(hendrik)