DRENGSKAPUR/HÄXENZIJRKELL
„Drengskapur/Häxenzijrkell“
(Black Metal)
Wertung: Empfehlung!
VÖ: 03.04.2024
Label: Amor Fati Productions
Webseite: Drengskapur: Homepage
Häxenzijrkell: Homepage
Letztes Jahr kamen 2 alte Alben das erste Mal auf Vinyl heraus (Review „Geist Der Wälder“ + „Begrabene Tugenden“-Demo) (Review „Von Nebel Umschlungen“ + eigene Songs der Split mit Nemesis Sopor) und jetzt beglücken uns DRENGSKAPUR mit ihrem sechsten Splitbeitrag. Dieses Mal bekommt ihr sie zusammen mit HÄXENZIJRKELL aus Essen.
Wie auch schon auf der Split mit OLD ARRIVAL bekommen wir einen absoluten Überlängesong. „Ukrafts Werk“ bringt es auf fast 25 Minuten. Als ich bei der letzten Merchveröffentlichung von DRENGSKAPUR zugeschlagen habe, dachte ich bei dem Aufdruck an eine Anlehnung ans zweite Album „Der Urgewalten Werk“, aber es hat jetzt „Klick“ gemacht. Und als ich den Song dann gehört habe, war ich sehr froh, dass das Merch zu diesem Song ist, denn für mich ist er wohl das momentane Opus Magnum der Berliner.
Fast 25 Minuten, die nicht durch ein fünfminütiges Ambientintro und –outro, sowie lange instrumentaldurststrecken zustande kommen, sondern von vorne bis hinten packen und überzeugen. Ein kurzes Intro mit einer cleanen, delaybesetzten Gitarre führt uns direkt in den Anfangsteil, der mit choralem Cleangesang überzeugt. Und ratzfatz sind wir schon direkt im Song angekommen. Anfangs schlagen die typischen Gitarrenriffs noch etwas ungewohnte Kapriolen. Diese gefallen mir allerdings so gut, dass ich sie mir für ein kommendes Album auf jeden Fall als Standard wünsche. Im Verlaufe des Songs bekommen wir dann gewohnte Kost von DRENGSKAPUR. Tolle Melodien im Hochgeschwindigkeits- und Midtemposektor. Als Neuerung sei noch zu verzeichnen, dass Schlagzeuger Hiverfroid, das erste Mal am Mikro, Backing Vocals beiträgt. Die kann ich allerdings nicht genau ausmachen.
Das, was mich am meisten fasziniert ist die Fähigkeit einen Song, der fast eine halbe Stunde in Anspruch nimmt so zu konzipieren, dass absolut keine Langeweile aufkommt. Ich mache das bei mir daran fest, dass ich ihn in den letzten beiden Tage glatte zehn Mal habe laufen lassen.
Ich bin wieder Mal begeistert von der Band. Absolute Empfehlung!
Die B-Seite, der auf 300 Einheiten limitierte 12“ ist, wie schon bemerkt, von HÄXENZIJRKELL belegt.
Ihre beiden Tracks bringen es auf fast 16 Minuten Spielzeit.
Musikalisch sind sie anders gelagert. Hier bewegt man sich hauptsächlich im unteren Geschwindigkeitssektor, auch wenn in der Mitte von „Dämmerung“ mal ordentlich Gas gegeben wird. Der fast gesprochene Gesang ist durch Hall und zwischendurch eingeworfenes Kreischen angenehm unverständlich. Der bereits genannte zweite Song trifft mehr mein Ohr, im Ganzen ist HÄXENZIJRKELL aber nicht so mein „cup of tea“, was allerdings nicht bedeutet, dass es mir nicht gefällt. Interessant finde ich unter anderem die gesprochenen Passagen, die in beide Songs eingebaut sind. Ich habe versucht den Text im Netz zu suchen, da er wie Teile eines Gedichts klingt, scheint aber Eigenkreation zu sein, da ich nichts finden konnte. Bei Aussagen wie „Es gibt nur einen Lehrer und einen Schüler, beide im Menschen selbst.“ hatte ich mit einem bekannten Dichter/Poeten gerechnet. Pustekuchen!
Musikalisch weniger rasant und weniger klar im Sound, ist man in Essen auf jeden Fall düsterer unterwegs als in Berlin. Trotzdem ist das eine tolle Konstellation auf dieser Split. Wenn beiden Bands genau gleich klingen, finde ich es eher weniger ansprechend.
Ich bin gespannt, meine bereits bestellte Platte in der Hand zu halten! (hendrik)