SODOM
„Epitome of Torture“
(Thrash Metal)
Wertung: gut
VÖ: 26.04.2013
Label: Steamhammer / SPV
Webseite: www.sodomized.info
Mit dem neuen Album werden SODOM die Nation sicherlich spalten. Aber ich habe heute meinen positiven Tag und finde, dass Tom Angelripper, Bernemann und der neue Drummer Makka vieles richtig gemacht haben. Sie nehmen neue Zutaten hinzu bzw. verstärken bestimmte Facetten, so dass man als uralt-Fan sicherlich vier bis fünf Mal ein Ohr riskieren muss. Es gibt viele melodischere Refrains oder Textzeilen, als bisher, allerdings übertreiben sie diesen Part nicht, so wie ich es bei der neuen KREATOR zu bemängeln hatte. Im Gegenteil, der Refrain beim Opener „My final bullet“ kommt verdammt geil. Überhaupt dürfte dieser Song definitiv auf mein Lieblings-Mixtape kommen, denn er ist hart, dezent melodisch und vor allem abwechslungsreich geschrieben. Ein echter Hammersong! Es gibt natürlich typische und verdammt geile SODOM-Kost („My final bullet“, „S.O.D.O.M.“, „Epitome of Torture“), aber man scheut sich auch nicht, zwischendrin immer wieder zu variieren und anders zu klingen. „Stigmatized“ (dazu wird es auch ein Video geben) ist reiner Death Metal, „Into the Skies of War“ eine bandtypische MOTÖRHEAD-Hommage (nicht Kopie) und an Songs wie „Cannibal“ oder „Tracing the Victim“ werde ich mich noch gewöhnen müssen, sind sie deutlich melodiöser ausgefallen, wie ich es in meinem Hirn unter „SODOM-Thrash“ abgespeichert hatte. Schlecht sind diese Tracks aber keineswegs. Die Downer des Albums heißen für mich „Invocating the Demons“ (sehr modern) und „Shoot today – Kill tomorrow“. Diese Tracks kann ich ruhigen Gewissens weiterzappen.
Was beim Hören definitiv auffallen wird, ist der Gesang von Herrn Angelripper. Tiefer und aggressiver als zuvor trägt er die kritischen Texte vor und es steht ihm ganz gut zu Gesicht. Als nächstes fällt Herr Bernemann angenehm auf, denn seine Leads und Soli klingen definitiv erstklassig aus den Boxen…so richtig schöne, ausladende Soloparts. Geil.
Man wird sich 2013 intensiver mit dem neuen SODOM-Scheibchen befassen müssen, als es in der Vergangenheit der Fall war, denn die Band verlangt dem Hörer mehr ab, als man es gewohnt ist. Es gibt Schatten, aber auch strahlendes Licht. Urteilt lieber selbst, denn gut ist das Album allemal. (chris)