REVIEW

DEFTONES „Koi No Yokan“ (Nu Metal)

DEFTONES

„Koi No Yokan“
(Nu Metal)

Wertung: Gut/Geht so

VÖ: 09.11.2012

Label: Reprise Records

Webseite: www.facebook.com/deftones

DEFTONES beim Amboss? Ja! Ich war auch ungefähr so geplättet, als ich die CD in der Post hatte, habe ich nun wirklich nicht damit gerechnet, eine Platte aus dem Nu Metal Genre bewerten zu sollen. Und dazu noch Deftones, die habe ich früher geliebt. Das ist allerdings schon über 10 Jahre her. Mit der „Around The Fur“ habe ich die Jungs, wie wohl die meisten Leute in meinem Alter, kennen gelernt. Zur Zeit von „White Pony“ waren sie dann eine der besten Bands für mich, die dato unterwegs waren. Hart und/aber melodisch. Bis zum selbstbetitelten vierten Album vergingen dann jedoch 3 Jahre in denen sich mein Musikgeschmack erweitert und verändert hat. Von „Deftones“ gefielen mir nur 2-3 Songs so wirklich, „Saturday Night Wrist“ habe ich nur 2-3 mal gehört und „Diamond Eyes“ ging völlig an mir vorbei. Und jetzt beschäftige ich mich mit „Koi No Yokan“. Wat soll dat denn überhaupt heißen? Schnell das Internet gefragt und die Antwort heißt: japanisch für ungefähr „die mögliche Verheißung einer Liebe, nachdem sich zwei Menschen getroffen haben“ auf deutsch wohl eher so was wie „Liebe auf den ersten Blick“. Warum? Keine Ahnung! Aber gespannter bin ich auch auf die Musik.
Beim Opener „Swerve City“ fällt auf, treu sind sie sich geblieben, dass kann man direkt nach wenigen Sekunden hören. Sound, Spielweise sowieso, der Gesang wirkt etwas klarer als in meiner Erinnerung. Aber wie gesagt, die letzten Entwicklungen habe ich auch nicht mit bekommen. „Romantic Dreams“ kommt dann mit sehr kompakter Atmosphäre daher. Da wurde auf jeden Fall dran gearbeitet, waren die „atmosphärischen“ Momente vorher eher minimalistisch ausgelegt. Der Effekt war dafür größer, wenn dann der Hammer ausgepackt wurde. Ja, wenn er hier mal ausgepackt würde… Wenn ich auch wohl alles an dieser Platte mag, vor allem wegen der vielen guten Erinnerungen an damals, fehlt mir hier ganz klar ein Teil der Härte von „Around The Fur“. Selbst der Song „Entombed“ bringt nicht den erhofften Umschwung, auch wenn ich natürlich nicht wirklich daran geglaubt habe, dass zumindest ansatzweise Death Metal hier auftauchen würde. Im Gegenteil weiß der Song mit geringem Tempo und schöner Melodie zu überzeugen. Der Beginn vom nachfolgenden „Graphic Nature“ erinnert stark an „My Own Summer (Shove It)“, fügt sich aber nahtlos in die anderen Tracks dieser Scheibe ein.
Tja, zwischen „Gut“ und „Geht so“ kann ich mich hier nicht wirklich richtig entscheiden. Die Platte ist nicht schlecht, vor allem bekommt es keine andere Band, die aus diesem Genre noch erwähnenswert wäre, hin so eine Stimmung zu erzeugen. Allerdings fehlt mir hier einiges an Härte, die ich wirklich vermisse. Ich mach jetzt erstmal „Around The Fur“ an. (hendrik)