EMPFEHLUNG, REVIEW

EVIL INVADERS „Pulses of Pleasure“ (Speed Metal)

EVIL INVADERS

„Pulses of Pleasure“
(Speed Metal)

Wertung: Empfehlung!

: 27.02.2015

Label: Napalm Records

Webseite: Facebook

Fuck yeah! Entweder man liebt die Retro-Schiene oder man hasst sie. Da ich mit vielen modernen Strömungen im Metal aber nichts anfangen kann und auf dem Höhepunkt der Modernisierung bereits vor Jahren den Weg zurück in die Anfänge des Genres bzw. seiner vielen Subgenres angetreten habe, begrüße ich es durchaus, dass es Bands gibt, die sich formieren und dem ursprünglichen Sound huldigen, den sie lieben. Unsere beiden großen Metal-Magazine „Deaf Forever“ und „Rock Hard“ scheinen da so langsam aber sicher die Spreu vom Weizen zu trennen, denn während das DF die Oldschool feiert, empfinde ich etwas zu viel Retrobashing seitens des RH… aber das nur mal so am Rande. Jeder hört, was er will und wird hoffentlich glücklich. Es soll ja sogar menschenähnliche Wesen geben, die sich SABBATON freiwillig anhören! Verrückte Welt!

Die EVIL INVADERS werden sich mit SABBATON jedenfalls nicht ins Gehege kommen, soviel steht fest. Auf dem Debüt klingt alles nach Mitte der Achtziger und es sieht aus wie Mitte der Achtziger; inklusive Schnauzbart. Der Bandsound ist so grandios und der geneigte Fan entdeckt viele Zutaten, seien es frühe METALLICA, EXCITER, RAZOR (nach deren ′85er Album sich die Band benannt hat), aber auch ANNIHILATOR, EXODUS, JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN. Diese Mischung wird allerdings so packend aufbereitet, dass ich vor Freude kreischen möchte, wenn man zum Beispiel bei dem Titeltrack nach einem fulminanten Speed Metal-Start ins thrashige überschwenkt, um dann ein großartiges Heavy Metal-Solo hinzulegen, dass Tipton / Downing schon mal die Anwälte anrufen, um prüfen zu lassen, ob der geile Schlusspart nicht von ihnen stammen könnte…

Die musikalische Qualität zieht sich durch sämtliche Songs des Albums und ich kann einfach keinen Füller entdecken. Bei „Eclipse of the mind“ punktet man mit einen akustischen Zwischenpart, der mir zwar mit zu vielen Effekten belegt ist, aber zeigt, dass man gut aufgepasst hat, denn diese Fingerübungen waren früher viel häufiger zu hören, als heutzutage. Wer sonst nur IRON MAIDEN hört, aber gerne mal etwas härtere Musik versuchen möchte, testet mal den Beginn von „Stairway to Insanity“ und kauft sich dann gleich noch die frühen Veröffentlichungen von RUNNING WILD.

Der Gesang wird sicherlich polarisieren, aber ich finde, er ist für diese Art von Musik wie gemacht. Die mittleren Lagen laufen perfekt, die hohen Schreie setzen markante Akzente und wenn noch tiefe Growls dazukommen, ist einfach alles gut.

Bei diesem Album stimmt einfach alles: Attitüde, Songs, Produktion, Power und Enthusiasmus und ich komme nicht umhin, eine Empfehlung auszusprechen! Speed Metal kills! (chris)