INTERVIEW

SURGIKILL :: Seit über 25 Jahren tief in der Szene verwurzelt!

Das Debüt von SURGIKILL, „Sanguinary Revelations” (Review hier), hat mich regelrecht umgehauen. Und die Fragen, die so in mir aufkamen, habe ich einfach mal direkt an die Band geschickt.
Sänger Billy Nocera war so freundlich diese Fragen zu beantworten.

SURGIKILL Logo BLACK www

Amboss: Hi SURGIKILL! Danke für die Möglichkeit des Interviews! Wie geht’s euch?
Billy: Mit SURGIKILL läuft es super! Unser Debütalbum erscheint bald auf CD und LP, wie auch ein paar 7“ Splits, an denen wir grade arbeiten!

Amboss: Als erstes meinen Glückwunsch zu eurem Debütalbum „Sanguinary Revelations”. Es läuft bei mir grad rauf und runter!
Billy: Danke! Schön, dass dir die Songs gefallen! Wir haben versucht ein wirklich hartes Album zu machen, mit einer Menge Blut und Gedärm. Haha! Wir sind sehr stolz auf das Album und hoffen, dass es auch anderen Freaks gefällt.

final Surgikill cover art_WEB

Amboss: Erzähle uns doch bitte etwas über SURGIKILL! Die Band wurde erst letztes Jahr gegründet und nicht jeder wird euch kennen!
Billy: Ich habe seit einiger Zeit versucht mit meinem Kumpel Ash Thomas von der Band “Faithxtractor” eine Band zu gründen. Ich kenne ihn seit Ewigkeiten und wir stehen auf die gleichen oldschool Death Metal/Thrash Bands. Außerdem bin ich mit Stevo von “Impetigo” schon lange befreundet und wollte ihn für den Gesang in der Band haben. Den Bandnamen SURGIKILL will ich schon seit über 10 Jahren für eine oldschool Death Metal Band nutzen, also haben wir dann alle dafür gestimmt ihn zu nutzen. Ich wollte eine Band, die Death fucking Metal ohne Gimmicks und Bullshit macht. Nur schnelle, harte und auch langsame Songs, die sowohl intensiv aber auch zur selben Zeit catchy sind. Anfangs hatten wir mehr Thrasheinflüsse wie z.B. Razor und Sacrifice und solches Zeug. Aber das Album wurde heftiger und klang mehr nach Death Metal. Das hat uns inspiriert noch heftiger und grotesker zu klingen!

Amboss: Was inspiriert euch so alten Death Metal zu spielen? Es klingt wie 1990!
Billy: Unsere Liebe zu diesem Stil hat uns dazu gebracht. Wir alle lieben und verehren Bands wie Autopsy, Death, Repulsion, frühe Entombed, Incantation, und düsterere Bands wie Demigod, Funebre, Crematory (Schweden), Abhorrence (Finnland), Incubus (beide aus den 80ern), etc. Für das erste Album wollte ich auch unbedingt einen starken “Symphonies Of Sickness“-Einfluß, weil es für mich das beste Carcass-Album ever ist. Ich finde für ein Debüt und unser Budget haben wir eine hochqualitative Scheibe hinbekommen. Es hat auch ein paar echt krasse Vocals, was mir auch von Anfang an wichtig war. Wir haben nämlich 4 Sänger/in in der Band!

Amboss: Wie seid ihr am Anfang zum Death Metal gekommen und welche Bands haben euch da in die Szene eingeführt?
Billy: Für mich waren es Sachen wie z.B. Morbid Angel, Autopsy, Napalm Death, Carcass, Death, etc. Vor allem die klassischen Earache-Sachen! Von da an kam ich dann auch mehr auf den damaligen Underground mit Tonnen von Demos und EPs. Ich startete in 1990 mein eigenes Death Metal Zine, “The Coven” und war dann voll in der Szene drin, mit allem was dazugehörte. Briefe schreiben, Flyer machen, Tapetrading, Demos und Vinyl kaufen, etc. Und das hatte alles Auswirkungen auf das, was ich später in verschiedenen Bands und bei verschiedenen Labeln gemacht habe. Und hier bin und mache den Kram noch immer. Es steckt mir wohl einfach im Blut!

Amboss: Lass uns über eure Musik sprechen. Der Sound ist eine Mischung aus viel oldschool und ein paar modernen Einflüssen. Wer hat sie Scheibe aufgenommen? Und war der Sound so geplant, wie er jetzt geworden ist?
Billy: Ash Thomas hat das Album in seinem eigenen Frequenscream-Studio aufgenommen. Und später haben wir Patrick Bruss mit dem Mixing und Mastering beauftragt. Patrick hat über die letzten Jahre unglaubliche Mixingarbeit geleistet für z.B. Impetigo (Wiederveröffentlichungen), Cianide, Decrepitaph, Cardiac Arrest, und viele mehr. Er half uns noch heftiger zu klingen. Erst hatte die Scheibe viele 80er-Thrash-Einflüsse aber zum Schluss klingt es wesentlich heftiger und extremer und ich liebe es! Wir haben uns einfach auf unsere Impetigo-, Incantation- und Autopsyeinflüsse konzentriert und dadurch entstand halt „one sick bastard of an album“!

Amboss: Wieso habt ihr eigentlich 4 Sänger/in in der Band, von denen 3 KEIN Instrument spielen? War das von Anfang an geplant oder hat es sich so entwickelt?
Billy: Das war von Anfang an so geplant, wir wollten einen wirklich krassen Gesangsangriff starten. Ich bin von den meisten Gesangsleistungen im Death Metal heutzutage gelangweilt. Das klingt mir alles zu „normal“! Ich wollte zurück zu den alten kranken, verrückten Gesangskünsten wie z.B. Carcass und Impetigo klangen und auch die Richtung wie Chris Reifert bei Autopsy oder Chuck Schuldiner bei Death klingt. Jeder bei SURGIKILL hat seine eigene Art von Death Metal Gesang und ich finde das fügt sich gut in die Intensität der Musik ein. Wir wollen lauten, schnellen, dreckigen, rohen und vor allem “HEAVY gore sounding death fucking metal“! Keine Kompromisse! Wir machen keinen langweiligen Retroscheiß, wir gehen auf die Zwölf, BLOOD & GUTS! Falls wir mal live spielen sollten, müssen wir wohl was am Line-Up machen, damit alles funktioniert aber für Aufnahmesituationen haben wir eine schöne Vielfalt von gekotzten Vocals!

Surgikill_Bandpic_www

Amboss: Woher habt ihr das Sample, welches die Scheibe eröffnet? Klingt nach einem alten Film!
Billy: Das kommt von diesem gruseligen 70er-Film “Messiah Of Evil“! Ein wirklich bizarrer aber unglaublicher Horrorfilm. Und er hat überhaupt nichts mit Gore zu tun! Wir dachten es wäre ein gutes Eröffnungssample, weil es nicht das typische Horrorfilmintro ist, was alle Bands benutzen.

Amboss: Wer hatte die Idee einen alten Impetigotrack zu spielen, der nie aufgenommen wurde?
Billy: Ich kenne Stevo von Impetigo seit Ewigkeiten und habe mit ihm über Jahre an verschiedenen Projekten und Sachen gearbeitet. Ich wusste das Impetigo an einem Song namens „Planet Of The Vampires“ arbeiteten, als sie sich 1993 aufgelöst haben, der jedoch nie aufgenommen wurde. Stevo hat mir den Text vor ein paar Jahren geschickt und ich wollte ihn immer für irgendetwas benutzen. Als wir mit SURGIKILL loslegten, wusste ich dass der Zeitpunkt jetzt gekommen ist! Wir sind alle sehr glücklich mit diesem Song. Er ist „super HEAVY Death Metal” und eine Hommage an Impetigo, während er aber gleichzeitig neues Terrain für SURGIKILL pflastert!

Amboss: Viele eurer Mitglieder spielen in 3 oder gar mehr Bands. Liegt der Fokus momentan auf SURGIKILL oder ist die Band nur ein Projekt?
Billy: Das tolle an SURGIKILL ist, dass eine 100% ernste Band ist, auf die wir alle unseren Fokus lenken. Die anderen Bands laufen aber trotzdem weiter. Das hat aber keinen störenden Einfluss auf das, was wir mit SURGIKILL vorhaben. Wir wollen alle Musik machen und ziehen das durch, „no plans to stop“. Metal ist seit unserer Jugend ein Teil unseres Lebens. Er wird nie etwas sein, was wir nur in „unserer Jugend” getan haben.

Amboss: Spielt ihr auch live oder seid ihr eine Studioband?
Billy: Im Moment ist SURGIKILL nur eine Studioband. Aber wenn es mal ein gutes Angebot gibt und alles passt werden wir auch live spielen! Aber im Moment geht es bei uns darum Killersongs aufzunehmen, an die sich die Leute später erinnern können. Aufnahmen sind für die Ewigkeit!

Amboss: Wie kamt ihr an den Vertrag mit dem deutschen Label F.D.A.?
Billy: Ich kenne Rico schon seit Jahren, weil ich CDs mit ihm getauscht habe über mein Label Razorback Records. Er war immer ein cooler Typ und ich mag die Art wie er sein Label leitet und die “Underground Oldschool Death Metal Bands, die er so unter Vertrag hat. Bis jetzt hat F.D.A. einen guten Job für uns und unser Album gemacht!

Amboss: Wie sieht eure Zukunftsplanung mit SURGIKILL aus?
Billy: Mehr Songs und mehr Veröffentlichungen! Bald erscheinen ein paar 7″ Split-EP’s mit Offal, Anatomia, Cardiac Arrest, und 2 anderen Bands, die wir noch nicht bekannt gegeben haben! Danach wollen wir natürlich mit Songs für unser 2. Album starten. Wir haben schon eine Menge Ideen und Riffs, wir schlafen nie, haha!

Amboss: Danke noch mal für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!
Billy: Wir bedanken uns für das Interview und den Support für SURGIKILL! Schön zu hören, dass euch die Sachen gefallen die wir machen und wir hoffen, dass euch auch weiterhin unsere Form von BLOOD & GUTS DEATH METAL gefällt! Klickt uns auf Facebook um immer auf dem neuesten SURGIKILLstand zu sein. (hendrik)