REVIEW

PYLON „The Harrowing of Hell“ (Doom Metal)

PYLON

„The Harrowing of Hell“
(Doom Metal)

Wertung: gut

: 10.08.2012

Label: Quam Libet Records

Webseite: www.pylon-doom.net

Nach dem Abschluss einer Trilogie mit dem letzten Album „Armoury of God“ legen die Schweizer ungewöhnlich nach: mit einem Album, welches es nur auf Vinyl (Jippieh) und mp3 (bääh) gibt. Hoffentlich beschneidet man sich nicht selbst in den Verkaufszahlen, wenn man auf die CD-Käufer verzichtet, allerdings haben es Untergrund-Doombands auch alles andere als leicht, wenn es darum geht, ordentliche Mengen zu verkaufen.

Der einzige Schwachpunkt, den ich aber auch nur mit einem Fragezeichen in die Runde streuen kann, ist der Sound, der mir auf meiner Promo-CDR leider etwas dünn entgegenkommt, aber man kennt das ja, das für Vinylauflagen häufig andere Mixe angefertigt werden. Leider weiß ich nichts über die Höhe der Auflage, aber eine nummerierte blaue Scheibe im Gatefold-Cover kann man auf der Bandwebseite für 22 Euro bestellen.

Der Einsatz von Gästen scheint dem Album sehr gutzutun und die Beiträge an der Gitarre von Ian Arkley (u.a. MY SILENT WAKE) und Reno Meier (SIN STARLETT) veredeln die A-Seite („Doom“) ganz besonders und Matt lässt auch andere Sänger seine Songs singen und so kommen die Leadvocals auf „The Stream of Forgetfullness“ und „Psalm 139b“ von Jordan Cutajar (NOMAD SON).

Was die Songs angeht, muss und möchte ich meinen Hut ziehen! Epic Doom vom Feinsten! TROUBLE und COUNT RAVEN fallen mir (genau wie in meinem Review zu „Armoury of God“) sofort ein und die Songs bekommen durch einen zweiten Gitarristen noch mehr Tiefe und Sänger/Gitarrist Matt widmet sich mehr seiner Stimme und veredelt das religiös motivierte Album mit einer starken Gesangsleistung. Klar, die Stimme ist Geschmackssache, wie immer. Aber ich liebe es, wenn er die ersten Zeilen von „Psalm 139a“ singt. Aber auch das Instrumental „Gethsemani“, das monumentale „Returnal Etern“ und das flottere „You have been warned“ darf man als Doom-Jünger schon auf den Plattenteller legen. Das Betthupferl ist eine Coverversion von BLACK SABBATHs „Paranoid“, welches man langgestreckt und zu einem echten Doomer gemacht hat. Auf diese Leistung ein Fledermaus-Prosit a la Ozzy! (chris)