INTERVIEW, TOP THEMA

MYSTIGMA :: Das Parfum der Klage

Seit über 20 Jahren verfolge ich den Weg dieser Osnabrücker Formation. Auch wenn man sagen muss, dass die Entwicklung weder gradlinig, noch evolutionär verlaufen ist, beherbergt doch jedes Werk eine gewisse Entwicklung. Dass derartige Entwicklungen zwangsläufig irgendwann zum besten Album der Band führen würden, liegt in der Natur der Sache. Mit „Gebete“ ist es der sympathischen Band aus dem Süden Niedersachsens nicht nur gelungen, in der eigenen Retrospektive ihren Peak zu erreichen, sondern auch im allgemeinen Bereich der dunklen Musik im Jahre 2021 einen Meilenstein als Fixpunkt im Dickicht der VÖ fest zu verankern. Der musikalische Hochgenuss wird zudem mit wundervoll gestalteten, eloquenten Texten für Romantiker und/oder Melancholiker positiv getriggert. (andreas)
(Kleiner Hinweis: Das Interview beherbergt eine komisch angehauchte Frage, welche auf einen Bericht in einer Osnabrücker Lokalzeitung fußt)

Homepage / Facebook / Wikipedia / Review

 

Erstmal Glückwunsch zu einem grandiosen Album. Wie zufrieden seid ihr selbst, auch aufgrund der vielen positiven Resonanzen?

Torsten: Ich bin noch immer sehr zufrieden mit dem Album. Natürlich fallen einem im Nachhinein immer mal Dinge auf, die man vielleicht in Zukunft etwas anders machen möchte, aber ich denke, dass das normal ist, da wir uns als Musiker ja auch immer weiterentwickeln möchten. Auch mit den vielen positiven Resonanzen bin ich sehr zufrieden.

Jörg: Was mich freut ist, dass wir aus unterschiedlichen Lagern Zuspruch und Anerkennung bekommen haben. Ich kenne einige Leute, die richtig begeistert sind, deren musikalischer Background aber nicht im Dark/Gothic Genre angesiedelt ist, und nein, auch nicht im Schlager 😉

 

„Gebete“ ist euer sechstes Album, wo würdet ihr das Werk in Puncto Qualität und Strahlkraft in eurer Diskografie einordnen?

Jörg: Ganz oben, da es einfach musikalisch und textlich die reifste Platte in unserem Schaffen geworden ist und in sich ein rundes Bild ergibt. Ich denke, man kann das Album gut von vorne bis hinten durchhören, es gibt den viel zitierten roten Faden. Auch Produktionstechnisch ist die neue Platte allen bisherigen Sachen von uns weit überlegen.

 

Der Titel könnte darauf hindeuten, dass sich die Songs an irgendwen, irgendwas richten. Was steckt im Endeffekt hinter dem Titel und warum habt ihr euch auf diesen Einwort-Titel geeinigt?

Torsten: Nein, die Songs oder Texte richten sich nicht direkt an irgendwen oder irgendwas. Es gab einige Albumtitel zur Auswahl, u.a. auch „Wie ein Gebet“. Jörg hatte dann die Idee, das Album schlicht „Gebete“ zu nennen, was uns allen letztendlich gefiel. Aber es sind ja keine „Gebete“ im klassischen Sinne. Unsere Gebete loben und preisen nicht, sondern sie klagen eher an und sollen aufrütteln. Generell finde ich Einwort-Titel immer sehr spannend. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung, die Bedeutung, den Spirit und den Klang eines Albums auf ein Wort zu reduzieren. Wenn man die Platte hört, kommt man glaube ich jedoch zu dem Entschluss, dass der Titel sehr gut passt.

 

Zum (fast) Titelsong „Wie ein Gebet“ gibt es ein aktuelles Video. Könnt ihr ein wenig über den Text und die audiovisuelle Umsetzung fabulieren?

Torsten: Der Text thematisiert einen unsicheren Glauben. Es geht darum nach großen Enttäuschungen und Schicksalsschlägen einfach nicht mehr zu wissen, an wen oder was man noch glauben kann. Gibt es einen Gott oder eine höhere Macht und wenn ja, warum lässt er so viel Leid zu?

Jörg: Wir haben in einer Kirche gedreht, die uns einen ganzen Tag zur Verfügung stand. Es gab zwar ein „Drehbuch“, Schlussendlich sind wir aber doch von einigen ursprünglich geplanten Dingen abgewichen und haben hier und da auch improvisiert. Es gibt in dem Clip auch den einen oder anderen humoristischen Aspekt. Im Gesamtkontext mit der durchaus vorhandenen Schwere in der Musik und den transzendent angehauchten Lyrics, fanden wir es passend, gewisse Szenen, die mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind, einzuflechten.

Ich kann mich mal hier als Atheist outen. Ich halte gerade in monotheistischen Religionen Gebete für einen Widerspruch in sich. In Sinne einer dem Vorbestimmtheit, kann ich einzig danken, niemals bitten. Wie seht ihr euren Titel im religiösen Sinne?

Torsten: Wie ich oben schon angedeutet habe, ist der Titel nicht unbedingt religiös motiviert. Es handelt sich ja nicht um „Gebete“ im klassischen Sinne. Eher sind es vielleicht „spirituell angehauchte Klagelieder“, die auch mal wütend und bösartiger sind.

 

Es gibt sicherlich unterschiedliche Betrachtungsweisen, welche Songs herausragend sind, bevor ich zu euren Lieblingsstücken komme, komme ich zu meinen (aus unterschiedlichen Gründen) bevorzugten Songs. Obwohl vor der Pandemie geschrieben, ist „Wenn Gewalt die Stille bricht“ ein getragener, düsterer Song, der passend häusliche Gewalt in Zeiten der Pandemie beschreiben könnte. Könnt ihr mich widerlegen und/oder ein wenig mehr über diesen Song erzählen?

Torsten: Leider muss ich dich widerlegen (Ha, Ha). In „Wenn Gewalt die Stille bricht“ geht es um die Sehnsucht nach Ruhe, Selbstfindung und auch einer gewissen Nachhaltigkeit in unserer hektischen und schnelllebigen Zeit. Dieses „nie zur Ruhe kommen“ oder ein Gefühl der „aufgezwungenen Rastlosigkeit“ kann schon sehr zermürbend sein. Obwohl deine Assoziation natürlich auch schon passend ist, aber wie du auch schon richtig bemerkt hast, wurde der Song vor der Pandemie geschrieben.

Jörg: Die Texte lassen durchaus viel Interpretationsspielraum und bei so manchem könnte man meinen, dass wir die Pandemie und deren Auswirkungen beleuchten. Beim schreiben von Musik und Text war Corona aber noch ein Fremdwort oder vielleicht eine Biersorte … LOL. Wer weiß, vielleicht wäre dann alles noch dunkler geworden.

 

Mit dem wundervollen, in einem eingängigen Refrain ergehenden „Erlösung“ bewegt ihr ganz nah am perfekten Dark Pop Song. Wie wichtig ist euch (nicht nur hier) der Refrain?

Jörg: Ein Refrain oder auch Chorus ist ja immer das Zentrale eines Songs. Hier wird die Message transportiert und das Stück erhält im Refrain seinen Winderkennungswert. Als Songschreiber ist mir ein aussagekräftiger Chorus das wichtigste im ganzen Prozess. Wenn die Strophen mal nicht so gut sind, kann ein starker Refrain vieles rausreißen. Ich persönlich finde es immer etwas schade, wenn ein Stück zwar richtig gute Strophen hat, der Refrain mich dann aber nicht so richtig mitnimmt.

Nun zu euch. Was sind eure Lieblingsstücke und warum?

Torsten: „Wie ein Gebet“, weil er diese ganz spezielle sakrale Atmosphäre besitzt, und „Erlösung“ aufgrund seiner Eingängigkeit in Verbindung mit Tiefe.
Die Lieblingssongs wechseln jedoch auch gerne mal. Manchmal ist mir auch nach dem härteren, brettigeren Songs wie „Schockraum“ oder „Lebenslänglich“ zumute.

Jörg: „Schockraum“, „Wie ein Gebet“, „Wenn Gewalt die Stille bricht“, „Erlösung“ sowie „Unter die Haut“ und „Charon“ sind meine Favoriten.

 

In Zusammenhang mit eurer Musik, den Texten fällt des öfteren der Begriff Pathos. Was nervt euch mehr: Die Benutzung des Begriffs oder die (leider) negative Konnotation des Begriffs?

Jörg: Ich erlebe es auch, das Pathos nicht selten negativ behaftet ist. Ich sehe das aber nicht so, denn Pathos verbinde ich mit Erhabenheit und großen Gefühlen die sozusagen eine Ergriffenheit beim Hörer hervorrufen. Pathos mit unserer Musik und den Texten zu assoziieren nervt uns also gar nicht, sondern es ist vielmehr eine Bestätigung für unseren Sound. Für GEBETE haben wir uns genau das vorgenommen und im Grunde passt die Beschreibung zu den Texten und der Musik mit allen ihren Bildern und Emotionen.

 

Das an Patrick Süsskinds „Das Parfum“ angelegte Stück „Herzakkord“ stellt die tragische Figur des Jean-Baptiste Grenouille in den Vordergrund. Habt ihr versucht, den Protagonisten im Sinne Süsskinds darzustellen und und gab es beim schreiben oder singen auch empathische Momente?

Torsten: Generell ist es ja quasi gar nicht möglich, den Inhalt eines Romans auf einen Songtext zu reduzieren und den Protagonisten, in diesem Falle Jean-Baptiste Grenouille, detailliert darzustellen und zu würdigen. Mir war es wichtig, ein charakterliches Bild zu zeichnen, welches die innerliche Zerrissenheit und die Balance zwischen Genie und Wahnsinn so gut wie möglich akzentuiert und dem ohnehin schon sehr dynamischen Song textlich eine weitere Dimension gibt. Der Song hat uns auch einiges abverlangt, sowohl musikalisch als auch textlich. Ich bin sehr gespannt, wie er live ankommt. Da ich Jean-Baptiste Grenouille als tragische Figur betrachte, gab es durchaus empathische Momente beim Schreiben und Singen.

 

Mit „Morpheus“ und „Charon“ gibt es nicht zum ersten Mal Bezüge zur griechischen Mythologie. Es gibt viele Bands, dessen Bandnamen oder Songs auf unterschiedliche Geschichten dieser Mythologie fußen. Was macht für euch die Faszination dieser „Erzählungen“ aus?

Torsten: Ich mache das sehr gerne, weil ich auch den Klang der Namen, in diesem Falle „Charon“ und „Morpheus“ sehr mag. Auch die Optik der Zeichnungen, die es über diese Epoche gibt, finde ich sehr faszinierend. Es ist einfach die Anziehungskraft des „Unbekannten“ und „Mystischen“, die mich sehr beeindruckt. Wir kennen nur die Erzählungen und Legenden und können eben nicht überprüfen, ob sie der Wahrheit entsprechen. Das finde ich sehr spannend und passt dazu auch gut zu unserem Sound.

 

„Charon“ beherbergt im Detail die Anekdote „Kopf oder Zahl“. Fordert ihr den Fährmann zum Spiel heraus?

Torsten: Als ich „Charon“ zum ersten Mal hörte, hatte ich sofort die fiktiven Bilder dieses alten, greisen Fährmanns im Kopf, der die Toten über den Fluss „Acheron“ auf „die andere Seite“ befördert.
Der Song handelt schlicht über den Tod und was nach ihm geschieht. Was passiert nach dem Tod? Gibt es so etwas wie Himmel oder Hölle? Und ist es nicht oftmals wünschenswerter bereits auf der anderen Seite zu sein, wenn die „Hölle doch sowieso schon auf Erden ist“? Der Protagonist in dem Text fühlt sich vom Tod angezogen, hat aber noch viele Ziele im irdischen Leben, die er verwirklichen möchte. Man könnte es tatsächlich so auslegen, dass wir den Fährmann zum Spiel herausfordern. Egal wofür ich mich entscheide, ob „Kopf oder Zahl“. Die Wahl bereue ich nicht.

 

Wie entstand die Idee, das Cover des Edge Of Sanity- Klassiker „Sacrificed“ mit auf das Album zu nehmen und welche Bedeutung hat es als Schlusssong?

Jörg: Die Idee, einen Cover Song mit aufzunehmen, hatten wir schon länger, wir haben das ja schon einmal gemacht und auch live covern wir ganz gerne mal einen Song. Ich wusste nur nicht, wen oder was wir covern sollten. Eines Tages hatte ich dann mal in meiner alten CD Sammlung geschaut, aber nicht weil ich einen Cover Song suchte, sondern weil ich einfach schauen wollte, was ich überhaupt noch an älteren CDs so habe. Und da habe ich Edge Of Sanity zufällig wieder entdeckt. Wir haben Anfang der 1990er Jahre viel aus der ganzen Death Metal Kiste gehört. Ich erinnere mich, dass ich „Sacrificed“ schon damals sehr herausragend, fast schon revolutionär fand. So haben wir dann recht spontan beschlossen, diesen Song einfach auf unsere Art zu covern und als Schlusspunkt auf das Album zu packen. Für uns ist das auch so eine Art Huldigung an dieser für uns interessanten Epoche.

 

In einigen Songs gibt es hinterm Mikro weibliche Unterstützung. Wie entstand der Kontakt zu Tina Frank?

Jörg: Wenn man female Vocals plant, kann man da ja nicht einfach irgendjemanden nehmen, sondern die Klangfärbung muss mit Torstens Stimme harmonieren, das ist extrem wichtig. Und wir wollten eine Sängerin, die vielseitig ist und nicht nur auf ein bestimmtes Genre fixiert ist. Ferner wollten wir eine professionelle Sängerin, die ohne ellenlange Erklärungen schnell und zuverlässig abliefert und wo man nicht ständig hinterherlaufen muss. Nach einiger Recherche bin ich dann auf Tina Frank gestoßen, die all die beschriebenen Voraussetzungen vereint. Von ihrer Stimme waren wir sofort begeistert und ich war mir sicher, dass ihre Stimme gut mit Torsten harmoniert. Ich habe dann einfach angefragt, ob sie Zeit und Lust hat, bei einigen Songs mitzumachen. Der Rest lief dann unkompliziert und höchst professionell ab, so wie es sein soll.

 

In Zeiten des Digitalen, wie wichtig ist es euch, den Fans auch ein haptischen Vergnügen durch eine physische VÖ zu bieten?

Torsten: Wir haben ja die Musik in einer Zeit lieben gelernt, als noch Schallplatten und CDs völlig normal und begehrt waren und Musik noch keine „Fastfoodware“ war. Interessante und schön gestaltete Artworks und Plattencover haben auf mich schon immer eine große Anziehungskraft ausgeübt. Gerade die 90er mit den ganzen „Gothic-und Death-Metal“ Bands waren auch hinsichtlich der optischen Gestaltung der Veröffentlichungen ein echter Genuss. Es gab ja damals regelrechte Starcoverzeichner und die Bands haben oftmals versucht, sich in Puncto Artwork gegenseitig zu übertreffen. Wir möchten einfach ein Stück von diesem Spirit beibehalten, weshalb uns das Artwork und die optische Gestaltung unserer Outputs auch sehr wichtig sind.

Jörg: Leider hat sich bekannterweise das Hörverhalten insgesamt sehr verändert und es wird immer mehr gestreamt. Wir finden die Entwicklung zwar sehr ungünstig, aber man muss sich der heutigen Zeit auch einfach stellen und anerkennen, dass es nicht mehr so ist wie früher. Es wird zunehmend wichtiger, in kürzeren Abständen Musik zu veröffentlichen, um im Gespräch zu bleiben. Da sind größere CD Produktionen in kürzeren Abständen auch rein finanziell zu hinterfragen. Wir nehmen die Situation auf jeden Fall an und schauen genau hin wie sich das alles weiter entwickelt, um auch für uns die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen.

 

Die Songs wurden alle vor der Pandemie geschrieben. Hat die folgende Pandemie-Zeit Einfluss auf den finalen Entstehungsprozess gehabt?

Jörg: Nur dahingehend, dass wir ungestört an der Platte arbeiten konnten, also sogar positiver Einfluss. Da ja alles dicht war und wir auch keine Konzerte spielen durften, konnten wir uns total auf den Recording Prozess konzentrieren. Von Vorteil war auch, dass wir ein eigenes Studio haben und nicht großartig herumreisen mussten.

 

Normalerweise gibt es ja die Möglichkeit, einzelne Songs auch mal live den Fans vorzustellen. Wie sehr hat euch dies beim gesamten Prozess gefehlt und wie schwierig sind aktuell die Planungen für Konzerte oder kann man in dieser Beziehung von Stillstand sprechen?

Jörg: Es ist ehrlich gesagt schon kompliziert. Ich arbeite liebend gerne im Studio, aber wir wollen natürlich auch die neuen Songs so gerne live präsentieren. Ohne Bühnenpräsenz wird eine Band auf Dauer kaum noch wahrgenommen. Das gilt nicht nur für die großen Player, sondern ich denke, dass es Bands unserer Größenordnung noch mehr trifft und dass es uns unterm Strich wirklich nicht weiterhilft, im Gegenteil. Das ist schon ein ernstes Problem für uns und es könnte ein noch größeres werden. Derzeit laufen für 2022 Planungen und einige Termine stehen auch bereits. Stand heute weiß aber niemand wie sich die Lage wirklich entwickelt, insbesondere vor dem Hintergrund, dass diese neue Virus-Mutante schon vor der Tür steht.

 

Wie ist es euch gelungen Schlager und Metal-Fans zu vereinen 🙂 ?

Torsten: Ha, Ha. Ist uns das denn tatsächlich gelungen? Ich werde bei den nächsten Konzerten mal gezielt auf das MYSTIGMA Publikum achten, um zu sehen, ob sich tatsächlich ein paar Die-Hard Schlagerfans verirrt haben Ha, Ha.

Jörg: Ok, wenn Leute mit Helene Fischer Shirt im Publikum stehen, haben wir die Kontrolle über unseren Sound endgültig verloren und müssen was ändern, ich werde darauf achten, LOL.

 

Die Band:
Gesang – Torsten Bäumer
Gitarre, Keyboard – Jörg Bäumer
Bass – Stephan Richter
Schlagzeug – Malte Hagedorn

DISKOGRAFIE:
1995: Caressing Mystigma (als Tears of Mystigma, Demo)
1997: The Vanishing Sun (als Tears of Mystigma, EP)
2000: Reflect Project: Colder Side (als Tears of Mystigma, CD)
2002: Higher Circumstance (als Tears of Mystigma, EP)
2005: Universal Surrender (CD)
2010: Andagony (CD)
2012: Tiefes Rot (Download-Single)
2013: Unzerbrechlich (CD)
2014: Gottlos (Download-Single)
2016: Schattenboten (CD)
2018: Unter Wölfen (CD)
2020: Nur dein Himmel nicht (Download-Single)
2021: Gebete (CD)