REVIEW

LACRIMAS PROFUNDERE „Bleeding The Stars“ (Goth Rock)

LACRIMAS PROFUNDERE

„Bleeding The Stars“
(Goth Rock)

Wertung: Gut+

VÖ: 26.07.2019

Label: Steamhammer / Oblivion / SPV

Webseite: Homepage

Erneut musste die Münchener Formation auf dem Transfermarkt tätig werden, denn mit Roberto Vitacca verließ nach zehn Jahren der Frontmann das Ensemble und damit war er nicht der Einzige. Genug der Abwanderungsinspirationen. Dominik Scholz kehrt nach fünf Jahren zurück und wiederbesetzt den Platz hinterm Schlagzeug. Wichtigste Neuverpflichtung ist aber Sänger Julian Larre.

Wenn man sich den Opener genauer zu Gemüte führt, ist auch ein kleiner Systemwechsel erkennbar, so glänzt „I Knew And Will Forever Know“ mit einer stark doomigen Komponente. Eher in Richtung treibenden Goth Rock mit betörenden Keys und harschen Saiten geht das folgende „Celestite Woman“, welches teilweise ein wenig nach Finnland lukt und an Bands wie 69 Eyes oder HIM erinnert. Julian macht durchweg einen guten Job und versteht es, seine Stimme variabel zwischen sonorem Tieftöner, Growls und verträumtem Erzähler pendeln zu lassen, denn so kann er auch in ruhigen, samten Klangspektren überzeugen und doch hie und da einen überraschenden Ausbruch inszenieren, wie z.B. im begeisternden „The Kingdom Solicitude“.

In der Zwischenzeit liefert man mit „Mother of Doom“ verführerische Melancholie mit latent balladesker Note. Die von Schwermut getränkte Bittersüße durchschneidet nur kurzzeitig die kraftvolle Darbietung der Saiten. Ebenso geartet ist „Like Screams In Empty Halls“, welches im Mark fast noch gefühlvoller daherkommt. Mit „A Sip Of Multiverse“ zum Abschluss kehrt die Band noch mal ihre poppige Seite in den Fokus

FAZIT: Die zum Trio geschrumpfte Band aus dem Süden der Republik liefert die gewohnt solide Kost ab. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das Arrangement im Gesamtkontext etwas härter inszeniert und auch die auf früheren Alben erkennbare Vorliebe für doomige Passagen in bester My Dying Bride-Manier ist zurück gekommen. Die Melange aus straighter Saitenarbeit und verführerischen Melodien ist gelungen und zudem gelingt es dem neuen Sänger, mit seinem austarierten Vocals zwischen Melancholie und Aggression die auf den Punkt gebrachten Songs perfekt zu begleiten. (andreas)