DAWN OF WINTER
„Pray for Doom“
(Doom Metal)
Wertung: Empfehlung!
VÖ: 07.12.2018
Label: I Hate
Webseite: Facebook
Viel zu lange haben DAWN OF WINTER nichts von sich hören lassen, denn der letzte Longplayer „The Peaceful Dead“ stammt noch aus dem Jahr 2008 und die letzte EP „The Skull of the Sorcerer“ aus dem Jahre 2012. Da wird es mal langsam Zeit.
Aber wenn die Band alle zehn Jahre einen Hammer wie „Pray for Doom“ veröffentlicht, warte ich ehrlich gesagt gerne.
Gerrit P. Mutz ist ja nun ein schwerbeschäftigter Mann (u.a. SACRED STEEL, BATTLEROAR, ANGEL OF DAMNATION) und ganz nebenbei auch noch ein Sänger, den du aufgrund seiner Stimme immer, sofort und überall erkennen wirst. Zusammen mit seinen Kollegen Jörg M. Knittel (g), Joachim Schmalzried (b) und Dennis Schediwy (d) hat er eines der besten klassischen Doom Metal-Alben des Jahres (mindestens!) aufgenommen; lediglich DAUTHA haben die Nase im Rennen um den Doom-Thron vorn.
Witzig: Beim ersten Durchlauf hat das Album nichts in mir ausgelöst. Aber seit Tagen singe ich die Songs lauthals im Auto mit und bin regelrecht süchtig nach dem Album geworden!
Musikalisch ist alles extrem klassisch: langsame Riffs, kraftvolles Drumming und tolle Soli; für echte Doom-Fanatiker, die sich u.a. gerne die alten CANDLEMASS-Scheiben auflegen, ist das Album definitiv ein gefundenes Fressen. Veredelt und geadelt wird das Album aber ganz klar durch die unglaublichen Gesangsmelodien, die Gerrit bei (fast) jedem Song raushaut. Das Verhältnis zwischen Eingängigkeit und Power ist hier einfach phänomenal gelöst und lediglich der Song „The Orchestra Bizarre“ nimmt mich nicht mit, aber alle weiteren sieben Songs sind Göttergaben! „A Dream within a Dream“, ganz besonders „The Thirteenth of November“, „Woodstock Child“ und „The Sweet Taste of Ruin“ oder“Father Winter“ singst du sofort mit, während du die Faust gen Himmel reckst und sind die Quintessenz des klassischen Doom Metals. Melancholie, Power, Eingängigkeit, Schwere gehen Hand in Hand und wer behauptet, klassischen Doom zu lieben, wird dieses Album lieben.
Die Doom-Gemeinde, in Zahlen allgemeinhin eher überschaubar, dürfte mit „Pray for Doom“ ein Album geschenkt bekommen haben, welches sich immer wieder auf dem Plattenteller drehen wird. Und da wird nebenbei auch klar, dass es sich beim Doom so oder so immer um eine Herzensangelegenheit handelt.
Daher sollten wir es DAWN OF WINTER und I HATE RECORDS mit zahlreichen Plattenkäufen danken!
Ich hoffe wirklich, dass die Band schon einige Schallplatten am Start haben wird, wenn sie am 17.11.2018 um 14.30 Uhr die Bühne des Hammer of Doom-Festivals entern wird! (chris)