EMPFEHLUNG, REVIEW

WOODS OF YPRES „Woods 5: Grey Skies & Electric Light“ (Metal)

WOODS OF YPRES

„Woods 5: Grey Skies & Electric Light“
(Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 31.01.2012

Label: Earache Records

Webseite: Myspace

Den Namen WOODS OF YPRES hatte ich schon einmal gehört, konnte mir unter der Musik aber nichts vorstellen. Ein Freund gab mir dann 2 ihrer Alben. Das 3. Album und das, hier von mir besprochene, 5. Ihr letztes Album. Leider hat sich die Band 2011 nach dem Tod von David Gold, der einzig konstantes Bandmitglied war, aufgelöst! Glücklicherweise wurde dieses Album aber fertiggestellt und noch veröffentlicht. Der Stil der Band, ist schwer zu beschreiben. Oft werden sie dem Black Metal zugeordnet, was aber eigentlich nie so richtig passt auch wenn in früheren Veröffentlichungen viel BM enthalten ist. In „Woods 5: Grey Skies & Electric Light “ ist nur noch so wenig BM-Anteil, dass ich es lieber als Metal beschreiben möchte. Von einigen Seiten wird es auch als Gothic Black Metal beschrieben, was die Erwartungen meiner Ansicht nach aber in ganz falsche Richtungen lenkt. Das einzige, was dieses Album mit Gothic gemeinsam hat, ist die überwiegend depressive Stimmung und, wenn man es so bewerten will, das Keyboard und die Streicher. Gleich der erste Durchgang dieses absolut eigenständigen und überzeugenden Albums hat mich in den Sessel gefesselt und umgehauen. Diese Stimmung, die hier erzeugt wird, können nicht viele Bands mit ihrer Musik in mir schaffen. Und die, die es hinbekommen, sind fast immer große Bands ihres Genres. Gesanglich sind es Type O Negative und Paradise Lost, an die ich immer erinnert werde, auch wenn David Gold einen eigenen Stil hat. Stimmungstechnisch und vom Gänsehautfaktor der Musik gibt es nur Ghost Brigade und Sentenced (zur Zeit von Down), die solche Stimmung in mir auslösen. Vor allem die Mischung aus Depressivität und guter Laune durch absolut geile Gitarrenriffs oder Gesangsmelodien ist für mich hier total beeindruckend, wie es sonst für mich nur Katatonia zur Zeit von Last Fair Deal Gone Down hinkriegen. Hier und da schimmert für mich noch ein klein wenig Mastodon durch, vor allem im Opener, was aber keine große Rolle in der Musik von WOODS OF YPRES spielt. Musikalisch ist die Scheibe im Metal ein zu ordnen, wenn auch viele rockige Elemente vorhanden sind. Der Sound ist sehr erdig, aber klar gehlaten. Musikalisch werden hier keine Höchstleistungen an den Instrumenten vollführt sondern mehr Wert auf Atmosphäre gelegt. Dieses Album ist ein absolutes Meisterstück des Metal und ich ärgere mich maßlos, dass ich keine Möglichkeit mehr haben werde, diese Band mit Rotwein in der Hand live zu sehen. Dieses verspätet Review musste ich aber anfertigen, da es sicherlich mehr Leute wie mich gibt, die die Band noch nicht kennen und sich auch so freuen werden dieses Meisterstück doch noch zu entdecken. Als Anspieltipps möchte ich den Opener „Lightning & Snow“ und das fast 11-minütige „Kiss My Ashes (Goodbye)“ hervorheben. Viel Freude mit dieser Scheibe!!! (hendrik)