REVIEW

VINTERGRAV „Forest Hymns“ (Dark Folk)

VINTERGRAV

„Forest Hymns“
(Dark Folk)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 27.10.2023

Label: House Of Inkantation

Webseite: Bandcamp / Instagram / Spotify

VINTERGRAV waren mir vor diesem Review kein Begriff, aber an Dark Folk bin ich seit längerem interessiert und somit war ich auch auf „Forest Hymns“ gespannt.
Ich mag „meinen“ Folk am liebsten instrumental und gezupft, vor allem wie bei Walden, dem Folk Projekt von Danijel Zambo. Also musste ich mich ehrlich gesagt etwas in VINTERGRAV aus Amerika hineinhören. Faszinierend fand ich aber von Anfang an, dass D. mit seinem Gesang sehr variabel ist. Sowohl von der Stimmfarbe, als auch der Stimmung. Mal klingt es grungig, mal gibt es gesprochene Passagen, die auch auf Ulvers „Marriage Of Heaven And Hell“ nicht aufgefallen wären. Mal ist die Stimme recht hoch, mal sehr bassig. Auch musikalisch kann man hier von Abwechslungsreichtum sprechen. Mal fühle ich mich etwas an Country erinnert, mal an einen Soundtrack eines Wikingerdramas, mal ist es fast rockig. Aber immer alles ohne die Sparte Folk zu verlassen. Mir fallen dazu wirklich viele Bandnamen ein, dir mir mal aufgrund einer Gesangslinie, mal aufgrund einer Gitarrenmelodie, mal aufgrund eines Gefühls aufploppen, aber die hier alle zu nennen, wäre irreführend und würde viele Leser wahrscheinlich auf eine falsche Fährte locken. Aber ich halte das erstens für eine große Leistung und zweistens hätte ich bis zu dieser Scheibe nicht gedacht, dass mir das so gut gefallen würde. Die „Elderwoods EP“ von 2021, die ich mir extra auch angehört habe, wäre vor meiner Berührung mit „Forest Hymns“ definitiv meine bevorzugte Variante gewesen. Momentan greife ich bei VINTERGRAV aber auf jeden Fall zur aktuellen Scheibe.
Auch die massigen Gastbeiträge machen die Platte interessant. Tithe, Osi And The Jupiter, Zwischenlichten, By The Spirits, Kakophonix, Mosaic und Raphael Weinroth-Browne haben bei einzelnen Songs mitgewirkt, sodass es auf der Scheibe „lediglich 3 Songs ohne Gastbeitrag“ gibt, was ich persönlich aber für total interessant und sympathisch, aber vor allem für abwechslungsreich halte.
Das Album ist übrigens das erste was bei House Of Inkantation, dem Label von Martin von Mosaic, erscheint.
Ich danke VINTERGRAV und House Of Inkantation für diese Platte und die Horizonterweiterung, die sie bei mir bewirkt hat. Ich werde sie in Ehren halten!
(hendrik)