EMPFEHLUNG, REVIEW

KILLBODY TUNING „47°0´40.00´´N / 6°42´20.00´´E“ (Post-Rock)

KILLBODY TUNING

„47°0´40.00´´N / 6°42´20.00´´E“
(Post-Rock)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 07.05.2012

Label: Dali Productions

Webseite: www.myspace.com/killbodytuning

Die Geschichte zu dieser Platte ist wirklich interessant. Nachdem die Schweizer von KILLBODY TUNING mit ihrem Debüt in der alternativen Szene für Aufsehen sorgten, wollten sie andere künstlerische Projekte wagen. So schrieben sie die Musik zu dem Theaterstück „Clinique de la Raison Close“, wobei einige Stücke von Philippe Léotard neu interpretiert wurden. Sie spielten die Stücke dann auch während der Aufführungen live und gaben den Texten somit eine atmosphärischere Dimension. Nach diesem Erfolg wurden KILLBODY TUNING vom jungen Regisseur Julien Humbert-Droz gebeten, einen Soundtrack für seine Film “Dernière Chasse“ zu schreiben, der einen krassen Kontrast zu den teils heftigen Bildern bilden soll, und die Band wird früh in den Film mit eingebunden. Da die Band aber nicht einfach nur einen Soundtrack schreiben wollte, nutze sie die Melodien des Soundtracks, um damit neue Songs zu komponieren. So entstand das mir nun vorliegende Album.

Musikalisch gibt es hier natürlich nichts neues, instrumentaler Post-Rock gibt es heutzutage zu Hauf. Aber ich finde, dass KILLBODY TUNING hier ein gutes Händchen beweisen und für mich wesentlich interessanter daher kommen als viele andere Vertreter des Genres. Songlängen zwischen 5:30 und über 7 Minuten sind zwar keine Besonderheit mehr, aber über diesen Zeitraum, bei allen Tracks den Spannungsbogen so zu halten, dass man sich nicht denkt, dass 2 der 6 Minuten des Songs überflüssiges Ambientintro sind finde ich schon echt gut. Man versucht hier auch nicht krampfhaft zwischen irgendwelchen Takten von 6/8 über 3/4 bis hin zu 7/8. Der 4/4 reicht den Schweizern aus um ihre Musik zu kreieren, die ein breites Spektrum abdeckt. Sie versuchen den konventionellen Rock zu vermeiden, aber kommen natürlich nicht ganz ohne ihn aus. Hier hört man ein wenig Dredg, da ein wenig Leech. Es hält sich aber alles in geringem Rahmen, sodass ich KILLBODY TUNING doch Eigenständigkeit zuspreche! Fünf der sieben Titel sind instrumental, bei den beiden anderen hat man sich Gastsängerinnen ins Boot geholt. Valérie Leimgruber singt mit tiefer Stimme auf „Marker Of Change“ und Céline Bart steigert sich auf „Muswell Hill“ von zerbrechlich bis hin zu kräftig treibend, was damit einen gelungenen Abschluß des Albums markiert! Ein absolut bemerkenswertes Stück Musik, welches auf jeden Fall viel Aufmerksamkeit verdient hat. Ich werde es allen meinen Freunden empfehlen! (hendrik)