REVIEW

IRRLICHT „Collection 1997 – 2011“ (Gothic)

IRRLICHT

„Collection 1997 – 2011“
(Gothic)

Wertung: Geht so

VÖ: 17.02.2012

Label: Danse Macabre

Webseite: www.irrlicht.ch

IRRLICHT ist eine Band, die man weitestgehend in den musikalischen Bereich des deutschsprachigen Prosa bzw. der Lyrik einordnen kann. IRRLICHT kommen aus der Schweiz und blicken heute auf eine über 10 Jährige Geschichte zurück. Da diese Band nicht unbedingt an die Bekanntheitsgrade von ähnlichen Vertretern wie GOETHES ERBEN, LACRIMOSA oder ähnliche Bands anknüpfen konnte, ist es auch nicht ganz so einfach die Alben aus frühen Tagen zu bekommen.

So ist es also Zeit für eine Collection, eine Reise durch die Bandgeschichte. Die meisten Lieder sind von Sängerin Daniela Dietz gesungen, die mit ihrer „Heavenly Voices“ Stimme die ganz dunklen Gefühle nicht erzeugen kann, weil alles irgendwie mehr niedlich klingt als dunkel oder böse. Die Songs wie „Ich weiss es nicht“, die von der männlichen Stimme von Markus Nauli geführt werden, sind dagegen sehr ähnlich von RELATIVES MENSCHSEIN oder MISANTROPHE, was mir ausgesprochen gut gefällt. Auch die Worte, die vom Sprechgesang verkündet werden, haben eine ähnliche dunkle Stimmung, was mich sehr an die gute Zeit solcher „Schwarzen Bands“ erinnert. Wenn im Refrain allerdings Danielas Stimme einsetzt, geht diese dunkle Aura leider jedes Mal flöten, was ich sehr schade finde, passt irgendwie nicht. Vergessenheit, Tod, Melancholie, Schmerz, das sind die Themen die die frühen Stücke der Band dominieren. Leider driften viele Songs musikalisch in die billig-Dancefloor Ecke ab, was mich wenig erbaut.

Bei längerem Hören wir mir klar, warum es diese Band bisher nie geschafft hat sich einen Platz in der ersten Reihe zu erspielen. Vieles wirkt zu textlich zu kitschig, musikalisch zu oberflächlich und letztendlich auch stimmungsmäßig nicht wirklich aufwühlend. Ich greife da lieber zu meinen alten Helden der deutschen schwarzen Dichtkunst. IRRLICHT passen nicht wirklich in mein Ohr, also raus damit. (michi)