REVIEW

FLORIAN GREY „Destroying Kingdoms“ (Goth/Dark Rock)

FLORIAN GREY

„Destroying Kingdoms“
(Goth/Dark Rock)

Wertung: Gut+

VÖ: 08.09.2023

Label: NoCut

Webseite: Homepage / Facebook / Wikipedia

FLORIAN GREY aus Hamburg zelebriert auch auf ihrem dritten Album eine galante Melange aus Dark Rock und Wave Pop, das ganze eingebettet in hymnische Melodielinien, welche perfekt die Balance zwischen Synths und Saiten halten.

Der krachende Titelsong eröffnet den Reigen von 11 wundervoll gestalteten Songs, voller Emotion, Sehnsucht, Verführung und Dramatik, dargeboten mit einer unglaublichen Energie, welche sich geschickt der Melancholie zur Umarmung anbietet.

„Lie to me“ ist ebenfalls im Up-Tempo angesiedelt und erzählt die Geschichte von jemandem, der sich selbst und alle Menschen um ihn herum belügt. Er so tut, als wäre er ein großartiger Mensch, aber es ist eine Illusion einer Person, die narzisstisch, egomanisch, arrogant und hinterhältig ist. Eine wahre Geschichte. Dieser Song sollte genau jener Person, der er gewidmet ist, einen Spiegel vorhalten. Im musikalischen Kontext wird die Wut und die Enttäuschung deutlich.

„The Great Nowhere“ ist ein fiktiver Song über neue Türen, die sich öffnen. Er startet verschroben ruhig, bevor besonders das Schlagzeug für reichlich Energie sorgt und einen knallenden Refrain inszeniert. Geschickt eingestreut wurden Breaks und ruhige Passagen. „Starless Skies“ ist ein dunkler, dessen Energie fast sanftmütig in die Gehörgänge. Es soll Florian Greys Antwort auf Rihannas „we found love in a hopeless place“ sein und ist umhüllt von einer Bittersüße, die sich nicht scheut, die Muse der Eingängigkeit zu küssen.

„Burning Waters“ ist ein in tiefer Melancholie versinkender Song, dem es gelingt, mit einer betörender Hookline und geschickt gesetzten Backings, samt eindringlichem Refrain und einer leichten Sakralität, den Hörer genau da zu treffen, wo die verführerische Note des Songs hingehört. Ruhig und im Mark verspielt ist es der gelungene Vorbote für das hymnische „Last of us“, welches gar mit Growls und metallischen Extravaganzen aufwarten kann. Balladesk und mit leicht verschrobenem Zwischenspielen kommt „Light Up The End Of The World“ daher, bevor eine Klavierballade das Werk vollendet.

Fazit: Ein modernes Goth Rock/ Dark Rock Album, voller kleiner, interessanter Details, welche im großen Gesamtgefüge voller toller Melodien, sinnvollen Texten und energetischen Refrains kleine Mosaiksteine voller Anekdoten versteckt. Toller Gesang, gelungenes Songwriting, Eingängigkeit, Düsternis und eine betörende Galanz, welche sich nicht nur in den kristallinen Soundstrukturen offenbaren. (andreas)